EU-Mitgliedstaaten, die in größerem Umfang von dem seit Jahresbeginn geltenden Handelsembargo Weißrusslands betroffen sind, können sich jetzt Hoffnung auf Sonderhilfen aus Brüssel machen. Das hat EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski angekündigt.
Wojciechowski hob hervor, dass sich alle betroffenen Mitgliedstaaten auf die Solidarität der EU verlassen könnten. Einzelheiten zu möglichen Hilfszahlung nannte er allerdings nicht. Seine Behörde beobachte seit Bekanntgabe des Handelsembargos die angespannte Situation sorgfältig, so der Agrarkommissar. Zuvor hatte Polen von der EU-Kommission gefordert, wegen der nun ausbleibenden Obst- und Gemüseexporte in das Nachbarland Hilfen bereitzustellen. Dem Vernehmen nach sorgt sich Warschau vor allem um den Absatz heimischer Äpfel, Birnen und verschiedener Beeren. Wojciechowski bestätigte die Befürchtungen seines Heimatlandes. Experten seines Hauses sähen erste Anzeichen dafür, dass insbesondere die Produzenten von frischem Obst und Gemüse Einbußen hinnehmen müssten. Ohnehin sei Polen aufgrund der geografischen Nähe zu Weißrussland der am stärksten von den Handelsbeschränkungen betroffene Mitgliedstaat. Belarus hatte Anfang Dezember auf EU-Sanktionen reagiert und seinerseits ein Einfuhrverbot für Lebensmittel aus der Gemeinschaft verhängt. Neben der EU sind auch die USA, Kanada, das Vereinigte Königreich sowie die Schweiz, Norwegen, Island und eine Reihe von Balkanländern von dem Embargo betroffen. Laut einem von den belarussischen Behörden veröffentlichten Dekret gilt die Maßnahme u.a. für Obst und gemüse, verschiedene Kategorien von Rind-, Geflügel- und Schweinefleisch, Milch und Milchprodukte, Süßwaren und Salz. AgE