Sowohl die angespannte wirtschaftliche Lage in Europa und insbesondere in Deutschland als auch die geopolitischen Rahmenbedingungen haben weiterhin Auswirkungen auf den Umschlag im Hamburger Hafen, so Hafen Hamburg Marketing.

Als einer der weltweit größten Eisenbahnhäfen ist der landseitige Umschlag ein bedeutender Aspekt. Hier kann die Bahn mit einem Minus von 2,1 % und einer Tonnage von 23,1 Mio t das Transportvolumen annähernd halten. „Im Vergleich mit den anderen Nordseehäfen der Nordrange zeigt sich deutlich, dass alle Marktteilnehmer den gleichen schwierigen Rahmenbedingungen unterliegen“, betont Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing (HHM).

Im Laufe des ersten Halbjahres hat sich der Containerumschlag im Hamburger Hafen monatlich verbessert. Er lag im Juni um 10,2 % höher als noch im Januar. Bei einem Vergleich der ersten beiden Quartale zeigt sich eine Steigerung des Containerumschlags um 4,6 %. Üblicherweise liegen in diesem Zeitraum die Zuwächse bei etwa 0,6 %. Insgesamt gingen damit im ersten Halbjahr des Jahres 3,8 Mio TEU über die Kaikanten. Das ist ein Minus von 11,7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei der Betrachtung des Containerumschlags auf Tonnenbasis waren es im gleichen Zeitraum 38,7 Mio t (-10,8 %).

Positive Entwicklungen in Nordamerika und Asien

Traditionell bleibt China in der Top-Ten-Liste der Handelspartner mit 1,1 Mio TEU auch im ersten Halbjahr 2023 weiter auf dem ersten Rang. Positive Entwicklungen zeigen sich im Handel mit weiteren Märkten, so z.B. Amerika. Die USA liegen weiterhin auf dem zweiten Platz der Liste der Handelspartner des Hamburger Hafens und können die Position mit einem Plus von 7,4 % und 313.000 umgeschlagenen TEU weiter festigen. Kanada wächst um 6,7 % auf 95.000 TEU. Aber auch Mittelamerika kann mit 108.000 TEU ein Plus von 6,3 % erzielen. In den kommenden Jahren ist besonders auf diesen Relationen mit einem weiteren Wachstum im Zuge des Ausbaus des Hamburger Hafens zum Energie-Hub zu rechnen. „Gerade vor dem Hintergrund steigender Unsicherheit und globaler Verwerfungen ist es unser Ziel, enge Handelsbeziehungen zu einem breiten Spektrum an Partnerländern zu knüpfen. Das Wachstum im Austausch mit Nord- und Südamerika sowie mit dem wichtigen Wachstumsmarkt Indien ist in diesem Zusammenhang ein vielversprechendes Zeichen“, sagt Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard.

Aber auch in Asien zeigen sich positive Entwicklungen, so beispielsweise im Handel mit Indien. Mit 99.000 TEU erreicht das Land im Handel mit dem Hamburger Hafen das beste Ergebnis seit vier Jahren mit einem Plus von 9,3 % im Vorjahresvergleich. Zudem konnte auch der Handel mit Japan und Thailand gesteigert werden. Eines der Hamburger Unternehmen, die diesen Trend aktiv umsetzen, ist der Verpackungs- und Digitalisierungsspezialist Deufol, zu dem auch das Wallmann-Terminal gehört. „Die Chancen im Außenhandel mit Nordamerika und Südostasien stehen klar vor uns. Mit großem Engagement arbeiten wir daran, unsere digital vernetzten HUB-Lösungen und Infrastrukturen international, insbesondere in Nordamerika und Südostasien zu erweitern. Unser Ziel ist es, unsere Kunden dabei zu unterstützen, ihre Projektlogistik effizienter und nachhaltiger zu gestalten“, sagt Dennis Hübner, CEO von Deufol SE, und ergänzt: „Dieser positive Trend spiegelt sich auch in den erfreulichen Ergebnissen des Außenhandels mit diesen Regionen wider. DEUFOL, samt dem Wallmann-Terminal in Hamburg, arbeitet aktiv daran, diese Entwicklungen weiter zu fördern und innovative und nachhaltige End-2-End Lösungen für die globale Schwerlastlogistik anzubieten.”

Mehr große und moderne Containerschiffe

Der Trend zu immer größeren Containerschiffen hält auch im Hamburger Hafen an. Aus der größten Klasse, der sogenannten Megamax-Klasse, kamen 135 Containerschiffe nach Hamburg. Das entspricht einem Zuwachs von 15,4 %. Auch Großcontainerschiffe insgesamt mit Stellplatzkapazitäten von mehr als 10.000 TEU kamen wieder häufiger in den Hamburger Hafen. Anläufe von Schiffen dieser Kategorie nahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,2 % zu. Darüber hinaus gab es einen starken Zuwachs bei den Very-Large-Containerships (8.000-9.999 TEU) mit +31,2 % und den klassischen Panamax-Größen (4.000-5.999 TEU) mit +31,9 %.

Der Trend zu immer größeren Containerschiffen hält an.

Der Trend zu immer größeren Containerschiffen hält an.

Image: HHM/Ahmadi

Topics