Unternehmen, die ihre Güter per Schiff importieren oder exportieren, haben in der Regel wenig Einfluss auf die Treibstoffwahl der (Container-)Reederei. GoodShipping ändert dies mit dem Konzept namens „Insetting“. Der Hafenbetrieb Rotterdam und GoodShipping führen gemeinsam eine Kampagne durch, damit Unternehmen dieses Konzept kennenlernen können und ihre Seefracht - oder einen Teil davon - mit nachhaltigem Treibstoff transportieren lassen können, so der Hafen.
Beim „Insetting“ wird die CO2-Reduktion nicht durch Kompensation („Offsetting', bspw. durch das Pflanzen von Bäumen) erreicht, sondern durch die Verwendung von nachhaltigem Treibstoff durch die Schifffahrtsindustrie selbst. Verlader, die häufig eine kleine Anzahl von Containern auf verschiedenen Schiffen transportieren lassen, können durch das 'Insetting' über GoodShipping eine bestimmte Menge an CO2-Reduktion erwerben. GoodShipping sorgt dafür, dass dies umgesetzt wird, indem ein Schiff mit nachhaltigem Treibstoff versorgt wird. Dazu braucht es nicht dasselbe Schiff zu sein, auf dem der Containertransport erfolgt.
Als Anreiz für die Logistikbranche, CO2 zu sparen, wollen GoodShipping und der Hafenbetrieb Rotterdam etwa 20 neue Seefrachtverlader finden, die bereit sind, diesen Service zu nutzen. Die Kampagne bietet eine unkomplizierte Möglichkeit, sich zu beteiligen und zu einer konkreten Reduzierung der CO2-Emissionen beizutragen. Das Ziel lautet, gemeinsam mit diesen Verladern ein Schiff zu bunkern, sodass 2023 Tonnen weniger CO2 in die Atmosphäre gelangen. Dies lässt sich mit der Menge an CO2 vergleichen, die beim Transport von ca. 15.000 TEU Containern zwischen Rotterdam und Göteborg freigesetzt wird.
Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam: „Die Schifffahrt liegt noch nicht gut im Zeitplan, bis 2050 kohlendioxidneutral zu sein. Gemeinsam mit Partnern entwickeln wir eine Reihe von Initiativen, die dazu beitragen sollen, die Logistik nachhaltiger zu gestalten: von der batteriebetriebenen Binnenschifffahrt bis hin zur Landstromversorgung von Seeschiffen und von der Bio-Kerosin-Produktion für die Luftfahrt bis hin zu den sogenannten Green Corridors (grünen Korridoren) für die Schifffahrt. Die Reduzierung in Höhe von 2023 t CO2 durch nachhaltigen Treibstoff ist dabei nur ein Beginn. Wir wollen zeigen, dass es möglich ist und dabei die Diskussion in Gang bringen. Das Ziel lautet Maßstabsvergrößerung und eine immer stärkere CO2-Senkung. Das Tempo beim Wandel muss erhöht werden.“