Die für die Beratung der EU-Brexit-Verhandlungsführer zuständige Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der 27 EU-Länder, Europäischen Kommission und des Europäischen Rates, besuchte am 28. Mai den Hafen von Antwerpen. Bei ihrem Besuch der Grenzkontrollstelle und des Antwerpener Gateway Terminals lernten die europäischen Diplomaten die verschiedenen Verfahren bei der Ein- und Ausfuhr von Waren in die und aus der Europäischen Union kennen. Ziel des Besuchs war es, die praktischen Auswirkungen der verschiedenen Brexit-Szenarien herauszufinden, teilte der Hafen mit.
Die Gruppe erhielt eine Darstellung der verschiedenen Kontrollen und Überprüfungen von Waren, die aus oder in ein Nicht-EU-Land in die bzw. aus der EU eingeführt wurden, um ein klares Bild der Auswirkungen der verschiedenen Brexit-Szenarien zu vermitteln. Der Zoll als auch die FASNK stellten ihre Einschätzung der praktischen Folgen von Brexit vor. Sie betonten, dass Brexit in welcher Form auch immer Auswirkungen auf ihre Inspektionsdienste haben würde und dass dies zusätzliche Kosten für alle Länder mit bedeutenden Handelsgeschäften nach und von Großbritannien mit sich bringen würde.
Jacques Vandermeiren, CEO der Hafenbehörde, betonte: 'Das Vereinigte Königreich ist ein äußerst wichtiger Markt für den Hafen von Antwerpen. Leider ist der Handel im vergangenen Jahr um 8 % zurückgegangen, was wahrscheinlich auf die Unsicherheit im Zusammenhang mit Brexit zurückzuführen ist. Deshalb wollten wir zeigen, wie der Hafen in der Praxis funktioniert und welche Auswirkungen Brexit haben könnte. Für uns wäre die wünschenswerteste Post-Brexit-Situation eine, die den aktuellen Handelsbedingungen am nächsten kommt. Jede Art von Hindernis für den freien Warenverkehr, ob zolltariflich oder nichttariflich, würde unserer Meinung nach negative Auswirkungen auf die Handelsbeziehungen zwischen unserem Hafen und dem britischen Markt haben.'