Im Rahmen des Quantum Delta NL-Programms ist es einem Konsortium aus Port of Rotterdam Authority, Q*Bird, Single Quantum, Cisco, Eurofiber, Portbase, Intermax und InnovationQuarter gelungen, als erstes weltweit ein skalierbares Quantennetzwerk im Rotterdamer Hafen einzurichten.

Ein Versuchsaufbau, so teilt der Hafen Rotterdam mit, habe gezeigt, dass der Einsatz der Quantentechnologie den Zugriff auf sensible Informationen verhindere. Dieses neue Kommunikationssystem könne demnach künftig die Sicherheit der Zehntausenden von Hochseeschiffen, die den Hafen jährlich anlaufen, verbessern und auch den damit verbundenen Wirtschaftsverkehr besser vor der Bedrohung durch Quantencomputer schützen.

In der Testphase, die Ende 2022 begann, wurde von Q*Bird ein zentraler Hub zum Aufbau eines Quantennetzwerks im Rechenzentrum von Eurofiber installiert. Dieser zentrale Hub ist mit zwei Endpunkten bei Portbase und der Port of Rotterdam Authority verbunden. Diese beiden Endpunkte tauschten in der Testphase Daten aus, die mit Quantenschlüsseln gesichert waren. Erzeugung und Verteilung von Schlüsseln erfolgen innerhalb des Quantennetzwerks, wobei Q*Bird ein sicheres Multipunkt-zu-Multipunkt-Szenario für die Endpunkte verwendet.

An den zentralen Hub können viele neue Endpunkte angeschlossen werden, die jeweils Quantenschlüssel generieren können. Andere Systeme zum Quantenschlüsselaustausch basieren auf einem weniger flexiblen Peer-to-Peer-Szenario. Q*Bird ist weltweit das einzige Unternehmen, das dieses skalierbare System anbietet. Das System kann auch zur Absicherung anderer kritischer Infrastrukturnetze in den Niederlanden eingesetzt werden. Nach erfolgreichem Versuchsaufbau werden im Laufe dieses Jahres weitere Endpunkte beim Zoll und bei einer Reihe von nautischen Dienstleistern im Hafen an den zentralen Knotenpunkt angeschlossen.

Für die Zukunft gerüstet

Der beim Versuch getestete Aufbau ermöglicht es künftig, mehreren Endbenutzern eine verschlüsselte, abhörsichere Verbindung zur Verfügung zu stellen. Die Stärke dieses Systems besteht darin, dass es leicht auf viele weitere Benutzer erweitert werden kann und die Kosten für diese Erweiterungen relativ gering sind. Nach dem Anschluss können die Beteiligten sicher sein, dass die Kommunikationsleitung nicht manipuliert wurde. Versucht ein Hacker, die Schlüssel zu stehlen, sorgen die Gesetze der Quantenmechanik für eine Benachrichtigung der Benutzer, sobald die Schlüssel kompromittiert werden. Anschließend wird ein neuer Schlüsselsatz generiert, um weitere Nachrichten sicher auszutauschen.