Bis zum dritten Quartal dieses Jahres ist der Umschlag im Rotterdamer Hafen um 0,4 % zurückgegangen. Damit sank der Gesamtumschlag auf 328,6 Mio t gegenüber 329,9 Mio t im Vorjahreszeitraum.
Der Rotterdamer Containersektor ist gewachsen: Sowohl beim Gewicht (3,0 %) als auch bei den Containern (2,2 %) wurde ein Anstieg verzeichnet. Boudewijn Siemons, CEO der Port of Rotterdam Authority: „Der Welthandel zeigt sich in den letzten Monaten leicht belebt. Wir stellen fest, dass das Vertrauen der Verbraucher gestiegen ist, was sich in einem Anstieg des Containerumschlags niederschlägt. Der Rückgang des Umschlags in den anderen Segmenten zeigt leider, dass die europäische Industrie aufgrund der hohen Energiekosten weiterhin eine schwache Wettbewerbsposition einnimmt. Diese Entwicklungen kommen nicht überraschend. In der Tat stehen wir auf der geopolitischen Bühne und in der globalen Lieferkette noch immer vor großen Herausforderungen. Wir erwarten daher in den verbleibenden Monaten dieses Jahres auch keine größeren Verlagerungen bei den Warenströmen.“
Der Containerumschlag befindet sich in den vergangenen Monaten weiter auf Erholungskurs. Der Containerumschlag in Tonnen stieg um 3,0 % (von 98,1 Mio t auf 101,1 Mio t) und in TEU (Standardgröße für Container) nahm der Umschlag um 2,2 % auf 10,4 Mio TEU zu. Der Anstieg ist vor allem auf steigende Ausgaben europäischer Verbraucher zurückzuführen. Diese Ausgaben sind nach einer Phase mit geringerer Kaufkraft wieder angestiegen. Reserven, die nach der COVID-Pandemie abgebaut wurden, haben das alte Niveau jetzt wieder erreicht. Da die Industrieproduktion in Europa ihr Niveau noch nicht erreicht hat, liegen die Exporte von Fertigwaren wie Investitionsgüter und Autoteile zurück.
Die Unsicherheiten aufgrund der Umrundung des Kaps der Guten Hoffnung führten zu einer frühen Hochsaison im Sommer. Im September wurde jedoch eine Reihe Kontingente über andere Häfen umgeleitet. In diesem Monat war das Handelsvolumen in Rotterdam daher geringer. Die Überlastung der Häfen in Asien, im Nahen Osten und in Südeuropa, die zu Beginn des Jahres aufgetreten ist, lässt jetzt nach. Aufgrund der begrenzten Schiffskapazität ist die Zahl der Hafenanläufe weiterhin geringer als im letzten Jahr, so dass die Schiffe sehr voll sind. Dies bedeutet, dass die Terminals im Hafen und im Hinterland weiterhin mit Spitzenbelastungen konfrontiert sind.