Kunststoffverpackungen sind häufig komplexe Gebilde aus verschiedenen Materialien. Recyclingunternehmen können heute nicht sicher feststellen, aus welchen Bestandteilen sich die Verpackung zusammensetzt – eine Herausforderung für die Kreislaufwirtschaft.
Hier setzt das Projekt R-Cycle an: Es ermöglicht eine hochwertige Wiederverwertung, indem es den Lebenszyklus von Verpackungen rückverfolgbar und damit die Zusammensetzung transparent macht. Die sechs Projektpartner, zu denen u.a. das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) an der RWTH Aachen und GS1 Germany gehören, kamen vergangene Woche zum offiziellen Kickoff in Troisdorf zusammen. Ihr Ziel ist es, eine offene Recycling-Lösung zu schaffen, die alle Teilnehmer des Kreislaufs einbindet.
„Recycling von Kunststoffen in relevanten Mengen funktioniert nur, wenn die Anlagen in der Lage sind, sicher zwischen recycelbaren und nicht recycelbaren Verpackungen zu unterscheiden. Dafür bedarf es einer eindeutigen, standardisierten Identifikation von Verpackungen entlang der Lieferkette“, erklärt Thomas Fell, Geschäftsführer bei GS1 Germany. „Die GS1 Standards schaffen die Grundlage für die Rückverfolgbarkeit der Kunststoffe sowie für die globale Verbreitung der Lösung in der Kreislaufwirtschaft“, so Bernd Reifenhäuser, CEO bei Reifenhäuser.
R-Cycle ermöglicht es nach Angaben der Beteiligten, recyclingrelevante Verpackungsdaten zu speichern, über die Lieferkette anzureichern und diese dann im Recyclingprozess abzurufen. Die Speicherung erfolge während der Herstellung, Weiterverarbeitung und Befüllung der Verpackungen. Eine intelligente Verknüpfung der Informationen mit der Verpackung auf Basis von GS1 Standards ermögliche es, die zuvor abgespeicherten recyclingrelevanten Daten nutzbar zu machen. Anschließend kann sortenrein sortiert werden.