Champignons, Shiitake-Pilze, Austern- und Kräuterseitlinge beherrschen den Pilzmarkt. In der herbstlichen Pilzsaison kommen Pfifferlinge und Steinpilze dazu. Aber das ist längst nicht alles, wie das Grünes Medienhaus mitteilte. Es verwies auf die vielen Pilzarten, die wunderbar schmecken, sich kultivieren lassen und auch bereits hierzulande kultiviert werden.
Der Samtfußrübling oder Enoki ist einer der unbekannteren Pilzarten. Als kräftige Büschel dünner weißer Stiele, die jeweils ein kleines, weißes Käppchen krönt, werden sie angeboten. Sie schmecken köstlich, beispielsweise mit Frühlingszwiebelstreifen und frischem Pfeffer rundum angebraten. Vom Aussehen her noch abenteuerlicher wirken Igelpilz (Hericium erinaceus) und Friseepilz (Hericium coralloides), die so gar nicht dem typischen Bild eines Pilzes entsprechen. Der erste erinnert an einen gewaltigen Bart und wird auch als Igelstachelbart bezeichnet. In Frankreich ist er unter dem Namen Pom Pom blanc auf dem Markt. Der zweite sieht eher aus wie ein Badeschwamm mit seinen vielen korallenartigen Verzweigung. Hericium-Arten sind bei uns in der Natur höchst gefährdet. Aber sie lassen sich gut kultivieren, schmecken sehr gut und werden als Heilpilze mit besonderer Bedeutung für den Magen- und Darmtrakt und für das Nervensystem geschätzt. Weniger „exotisch“ wirken zwei Arten aus der großen Gattung der Champignons, die auch kultiviert werden: Anis-Champignon (Agaricus arvensis) und Mandelpilz (Agaricus blazei murill). Der erste könnte sich mit seinem feinen Anisaroma künftig neben dem beliebten Kulturchampignon (Agaricus bisporus) im Supermarkt breit machen. Der zweite – abgekürzt ABM – ist einer der Stars unter den Heilpilzen. Er wirkt tumor- und entzündungshemmend, hilft gegen Viren, Allergien und Diabetes. Er schmeckt sehr lecker, wird aber meist als Pulver oder Extrakt eingenommen, weil er frisch auf dem Markt kaum zu bekommen ist. Erschöpft ist die Liste der neueren Kulturpilze damit noch lange nicht. Zartgelber Limonenseitling, rosafarbener Rosenseitling, knackig kräftiger Ritterling, Klapperschwamm oder Schopftintling sind weitere Arten in Kultur. Wer sie im Laden entdeckt, sollte zugreifen. Der Lohn sind ungewohnte Aromen, Formen und überraschende Konsistenzen.