Für viele Händler und Großmarkt-Kunden aus Düsseldorf und Umgebung war die Nachricht ein Schock: In der Nacht zu Montag (22. April) begann die Stadt Düsseldorf bereits mit einer Abriss-Aktion am Großmarkt in Düsseldorf-Unterrath.
Wie die Neue Rhein/Ruhr Zeitung (NRZ) berichtet, ist das gesamte Eingangsareal betroffen: Die Beleuchtung im Eingangsbereich, das Pförtnerhäuschen, Hinweisschilder sowie die Schranke seien ohne Vorwarnung entfernt worden. Dass die Stadt Düsseldorf so früh und unangekündigt mit den Räumungsarbeiten beginnt, schockiere die Händler sowie Großkunden des Großmarktes, bestätigt der Vorstandsvorsitzende Peter-Josef Eßer dem Fruchthandel Magazin.
Die Tatsache, dass die Abriss-Arbeiten ohne einen Hinweis oder die Gelegenheit, sich vorzubereiten, begonnen wurden, mache die vorwiegend in der Nacht stattfindende Arbeit auf dem Großmarktgelände ohne volle Beleuchtung zu einem Sicherheitsrisiko, so Eßer weiter. Die Stadt Düsseldorf indes weist den Vorwurf einer unangekündigten Aktion zurück. Bei mehreren Anlässen habe man bereits im vergangenen Jahr über die Notwendigkeit der Abrissarbeiten informiert, heißt es in dem Bericht der NRZ weiter.
Nach mehr als 80 Jahren Großmarkt Düsseldorf hatte das Oberverwaltungsgericht im Februar entschieden, dass der Markt Ende des Jahres seine Tore schließen soll. Dieses Urteil ließen die Händler jedoch nicht auf sich sitzen und stellten sich mit einer Klage gegen die Entscheidung des Gerichts. Im zweiten Quartal des Jahres soll das Bundesverwaltungsgericht nun in letzter Instanz entscheiden. Gerade vor dem Hintergrund, dass der Rechtsstreit und somit das Schicksal des Geländes noch nicht endgültig beschlossen ist, ist der Ärger bei den Händlern groß.
Das Fruchthandel Magazin wird weiter über den Fall berichten.