Die voraussichtliche Verabschiedung der EU-Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) am 24. April 2024 im Plenum des Europäischen Parlaments in Straßburg hat die interne Umstrukturierung der GreenDot-Gruppe beschleunigt.

Seit der Übernahme von „Der Grüne Punkt“ im Sommer 2022 habe das Unternehmen in weniger als zwei Jahren Produktionsanlagen in anderen europäischen Ländern wie Österreich, Italien und Frankreich entwickelt und erworben, heißt es in einer Mitteilung.

„GreenDot beschleunigt die Entwicklung seiner Organisation, um die von der PPWR gesetzten Ziele zu erreichen, die eigenen Aktivitäten weiter zu industrialisieren, die Geschäftsentwicklung zu erleichtern und unseren Kunden und Partnern ein einzigartiges Angebot in den Bereichen EPR, mechanisches und chemisches Recycling von Kunststoffen zu bieten“, sagt Laurent Auguste, CEO von GreenDot. Die neue GreenDot-Organisation werde sich in erster Linie auf Aktivitäten im Bereich der erweiterten Produktverantwortung (EPR), der Sortierung und Rohstoffaufbereitung sowie der Kreislaufführung von Kunststoffen sowohl durch mechanisches als auch durch chemisches Recycling konzentrieren.

Während auf europäischer Ebene neue Rahmenbedingungen geschaffen werden, solle der deutsche Gesetzgeber nun die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Deutschland seine führende Rolle im Recycling wieder einnehmen kann. „Deutschland sollte nicht nur auf hohe Recyclingquoten hinarbeiten, sondern auch auf den Einsatz von recycelten Materialien in Verpackungen und anderen Produkten. Zudem sollten schnellstmöglich geeignete Berechnungsmethoden für den Rezyklatgehalt, wie die von der EU-Kommission vorgeschlagene Massenbilanz nach dem ‚Fuel-Exempt‘-Prinzip, vereinbart werden, um Investitionen zu sichern. Wir brauchen in Deutschland eine klare rechtliche Anerkennung des chemischen Recyclings als Teil der Lösungen, die zur Erfüllung der Recyclingquoten beitragen. Auch beim Thema Design for Recycling müssen wir vorankommen. Aktuell erhalten Verpackungshersteller keine Anreize durch Beteiligungsentgelte aufgrund der recyclinggerechten Gestaltung ihrer Produkte“, so Auguste.

Dies seien Herausforderungen, aber auch wichtige Chancen. Es sei entscheidend, innovative Technologie in Deutschland zu halten, um Investitionen anzuziehen und Arbeitsplätze zu schaffen. Die PPWR und die erweiterte Produktverantwortung würden eine erhebliche Marktnachfrage nach hochwertigen Rezyklaten aus dem mechanischen und dem chemischen Recycling schaffen. Auguste weiter: „Die derzeitige wirtschaftliche Lage und die Marktbedingungen für Rezyklate gefährden diese Branche jedoch, obwohl gerade jetzt Investitionen in neue Anlagen und Kunststoffrecyclingkapazitäten getätigt werden sollten, um die von PPWR gesetzten Ziele zu erreichen und gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung der Branche zu leisten. Während die EU-Verordnungen eine klare Richtung vorgeben, die zu Investitionen aufruft, müssen wir unbedingt eine Änderung der derzeitigen Marktdynamik sehen, sonst werden die erforderlichen Investitionen nicht getätigt. Alle Akteure der Wertschöpfungskette, einschließlich der Markenhersteller und petrochemischen Unternehmen, müssen hier ihre Verantwortung wahrnehmen. Die Entwicklung von nachhaltigen Produktionskapazitäten muss jetzt intensiviert werden, wenn wir die Ziele für 2030 erreichen und die Kreislaufwirtschaft von morgen in Europa aufbauen wollen.“

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