Grafik: GfK

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2020 haben Europäer knapp 9,5 Bio Euro zur Verfügung. Pro Kopf entspricht das einer durchschnittlichen Kaufkraft von 13.894 Euro. Damit verzeichnet die Pro-Kopf-Kaufkraft 2020 einen Rückgang von nominal knapp 5,3 % im Vergleich zum revidierten Vorjahreswert, was vor allem auf die Ausbreitung von Covid-19 und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Wirtschaft zurückzuführen ist. Wie viel Verbraucher für Essen, Wohnen, Dienstleistungen, Energiekosten, private Altersvorsorge, Versicherungen, Urlaub, Mobilität oder auch Konsumwünsche zur Verfügung haben, unterscheidet sich von Land zu Land sehr, wie die aktuelle Studie „GfK Kaufkraft Europa 2020“ zeigt.

Wie im Vorjahr belegt Liechtenstein mit Abstand den ersten Rang unter den 42 europäischen Ländern. Hier beträgt die Pro-Kopf-Kaufkraft 64.240 Euro. Damit liegt Liechtenstein mehr als das 4,6-Fache über dem europäischen Durchschnitt. Ebenfalls in der Top 3 des Kaufkraftrankings befinden sich wie im Vorjahr die Schweiz und Luxemburg. Während den Schweizern 41.998 Euro pro Kopf und damit mehr als das Dreifache im Vergleich zum europäischen Durchschnitt für Ausgaben zur Verfügung stehen, haben die Luxemburger eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 34.119 Euro. Damit liegen sie mehr als das 2,5-Fache über dem europäischen Durchschnitt.

Auch alle anderen Länder in den Top 10 weisen eine sehr überdurchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft auf, die mindestens 50 % über dem europäischen Durchschnitt liegt. Neu in den Top 10 des Kaufkraftrankings ist in diesem Jahr Irland, das mit 21.030 Euro pro Kopf den neunten Platz belegt und damit Finnland aus den Top 10 verdrängt. Während insgesamt 16 Länder über dem europäischen Durchschnitt liegen, schneiden 26 der untersuchten Länder in Bezug auf die Pro-Kopf-Kaufkraft unterdurchschnittlich ab. Schlusslicht des Gesamt-Rankings bildet die Ukraine. Hier haben die Menschen 1.703 Euro pro Kopf zur Verfügung.

Markus Frank, GfK-Experte im Bereich Geomarketing, erklärt: „Gerade in Zeiten von Corona ist es für Unternehmen wichtig zu wissen, wo die Kaufkraft und damit das regionale Potenzial am höchsten ist, um die Ressourcen möglichst effektiv einsetzen zu können. Mit der Kaufkraft als bedeutendem Gradmesser für die Wirtschaftskraft einer Region erhalten Unternehmen eine Entscheidungsgrundlage rund um ihre Vertriebssteuerung, ihr Marketing sowie ihre Standortplanung und -bewertung.“

Mit dem Corona Impact hat GfK außerdem berechnet, wie sehr die jeweiligen Länder im europäischen Vergleich unter den Auswirkungen von Covid-19 gelitten haben. So zeigt der Corona Impact die Unterschiede im Wohlstandsverlust der privaten Haushalte durch die Corona-Krise und erlaubt so nationale und regionale Vergleiche innerhalb Europas. In den Kaufkraft-Top 10 weisen Liechtenstein und die Schweiz europaweit das höchste verfügbare Nettoeinkommen pro Kopf auf. Sie sind auch die beiden Länder, die am wenigsten unter der Krise gelitten haben. Liechtenstein liegt hier rund 85 % unter dem europäischen Durchschnitt, während die Schweiz etwa 74 % weniger als der europäische Durchschnitt von der Corona-Krise getroffen wurde. Island und Norwegen, die die Ränge vier und fünf im Kaufkraftranking belegen, schneiden beim Corona Impact jedoch weniger positiv ab: Mit mehr als 58 % bzw. 63 % über dem europäischen Durchschnitt wurden beide Länder recht hart von der Corona-Krise getroffen, was u.a. auf eine durch die Pandemie bedingte Abwertung der nationalen Währungen gegenüber dem Euro zurückzuführen ist. Das Schlusslicht unter allen 42 betrachteten Ländern ist die Türkei. Dort liegt der Corona Impact mehr als das 2,8-Fache über dem europäischen Durchschnitt.

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