Auch im Mai 2022 steht für Obst/Gemüse/Kartoffeln ein im Vergleich zum Gesamtmarkt überproportionaler Verlust zu Buche. So schreibt die Kategorie gegenüber dem Vorjahresmonat ein Umsatzminus von neun Prozent sowie einen Absatzrückgang von sieben Prozent. Anders als in den meisten anderen Warenbereichen sind die durchschnittlichen bezahlten Preise im Mai 2022 bei Obst/Gemüse/Kartoffeln aber insgesamt leicht gesunken.
Ein Einflussfaktor für die Preisentwicklung ist einerseits die – eventuell aus Inflationsängsten getriebene – Nachfrageverschiebung der Haushalte: So haben die Verbraucher anteilsmäßig weniger zur Bio-Ware gegriffen und bei der Wahl der Einkaufsstätte wieder verstärkt auf die vergleichsweise günstigeren Discounter gesetzt, während der Fachhandel teils deutliche Einbußen hinnehmen muss.
Aber auch bei den verschiedenen Obst- & Gemüsesorten gibt es unterschiedlichste Treiber auf das Preisniveau. Innerhalb von frischem Gemüse (-8% Menge und -13% Wert im Mai 2022 ggü. Vorjahresmonat) mussten Verbraucher zum Beispiel deutlich höhere Kilopreise bei Tomaten zahlen, wodurch sich für eben diese eine positive Umsatzentwicklung im Mai 2022 ergibt. Insbesondere bei Paprika und Zwiebelgemüse haben die niedrigeren Durchschnittpreise jedoch das Niveau gedrückt. Auch Spargel war im Mai 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat günstiger – der Grund dürfte insbesondere darin liegen, dass die Nachfrage nach Spargel in diesem Jahr deutlich geringer ausfiel und somit eher ein Überangebot herrschte.
Ein starker Treiber der Entwicklung bei frischem Obst (-3% Menge und -6% Wert) sind im Mai 2022 die Erdbeeren, die zu deutlich günstigeren Kilopreisen angeboten wurden als noch im Vorjahresmonat. Unter anderem durch die günstigere Witterung war reichlich Angebot an Erdbeeren vorhanden, sodass bei niedrigerem Preisniveau gut ein Viertel mehr Menge abgesetzt wurde als im Vorjahresmonat.
Ebenfalls positiv in der Menge entwickeln sich im Mai die Kiwis (+5%), während die im Preisniveau gestiegenen Ananas, Trauben, Melonen und Bananen allesamt rote Absatzzahlen schreiben. GfK Consumer Index