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Beim Gemüse-, Obst- und Gartenbau-Fachtag der Wintertagung am 30. Januar ging es u.a. darum, dass die Verbundenheit der österreichischen Bevölkerung zur heimischen bäuerlichen Produktion steige. Beim Thema Ernährung werde hauptsächlich auf Herkunft und Regionalität (35 %) Wert gelegt, schreibt aiz.info.

'Die Motivation der Verbraucher ist dabei die Stärkung der heimischen Landwirtschaft', so Micaela Schantl, Leiterin der Marktforschung bei der AMA-Marketing. Rund ein Viertel der monatlichen Lebensmittelausgaben werden in Obst und Gemüse investiert. Seit 2014 habe dieser Anteil in Wert und Menge jeweils stetig zugenommen. 'Für heimisches Obst und Gemüse bestehen damit positive Vorzeigen für die Vermarktung. Herausforderungen, die den Erzeugern bevorstehen, sind die Verschiebung der Saisonen vor allem im Obstbereich, die klimatischen Bedingungen, die bereits in den vergangenen Jahren deutlich spürbar geworden sind, und die klare Kennzeichnung regionaler Produkte', sagte Schantl. Von den Lebensmittelproduzenten und der Landwirtschaftskammern komme die Forderung nach einem System, durch das der Verbraucher klare Auskunft über die Herkunft der Waren erhalte.
Die Landwirte seien in Sachen Transparenz gefordert, der gesellschaftlichen Entwicklung zu folgen und mit der Nutzung sozialer Medien, wie es die Konsumenten vorgeben, bei diesen 'mehr emotionale Bindung zu erzeugen'. Kristian Möller, Geschäftsführer von GlobalG.A.P. sehe durch die Digitalisierung in den kommenden Jahren einen 'radikalen Wandel' auf die Ernährungswirtschaft zukommen. 'Die Branche wird die Anforderungen, nämlich Vertrauen in ihre Produkte zu schaffen, gemeinsam angehen müssen, indem ein einheitliches Datenmodell etabliert wird. Es ist notwendig, konsequent und schnell in Sensorik und Automatisierung zu investieren, um die notwendige Transparenz zu gewährleisten - das ist die Zukunft der Standards. Dabei muss aber gewährleistet sein, dass die Erzeuger die Datenhoheit und den Shared Value behalten.'
Auch wenn heimisches Obst und Gemüse ein gutes Image bei den österreichischen Verbrauchern haben, müsse bei der Vermarktung laut Christof Kastner, Kastner GroßhandelsgesmbH (Zwettl), 'die Austauschbarkeit der Produkte im LEH durch Alleinstellungsmerkmale und Marken beendet werden'. Viele Produkte seien wenig attraktiv für die Kunden, da sei keine bewegende Geschichte aufweisen, 'die die Konsumenten berührt'. Der LEH soll stärker angesprochen und mit Geschichten und Ideen versorgt werden.