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Unter japanischer Präsidentschaft hat der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, vom 21. bis 23. April am Treffen der G7-Agrarministerinnen und -minister in Miyazaki/Japan teilgenommen. In ihrer Abschlusserklärung bekennen sich die Agrarministerinnen und -minister zu einer engen Zusammenarbeit für eine nachhaltige Transformation der globalen Ernährungssysteme, um Hunger, Klimakrise und Artensterben zu bekämpfen. Sie waren sich einig, dass die Landwirtschaft nur dann sowohl den heutigen als auch den künftigen Generationen dienen kann, wenn sie das Klima schützt und die Biodiversität erhält, so das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir: „Nachhaltige, resiliente und klimafreundliche Agrar- und Ernährungssysteme sind der Schlüssel, um die weiter wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Wichtig ist auch, dass die Ernten auf den Tellern landen und nicht vorher verrotten oder verschwendet werden. Unser langfristiger Ansatz muss deshalb sein: Getreidesilos bauen, statt Getreidesäcke zu liefern. Als G7 müssen wir dazu beitragen, dass das Recht auf Nahrung vor Ort realisiert wird. Dafür braucht es Wissenstransfer und Kooperation. Kurzfristige Maßnahmen zur Linderung der größten Not sind wichtig, aber sie können nur ein Feuerlöscher sein und lösen das Grundproblem nicht.“

Die Agrarministerinnen und -minister diskutierten praktische Maßnahmen von der Produktion bis zum Konsum: In der Abschlusserklärung wurden insbesondere die Förderung einer nachhaltigen, mit Klima- und Biodiversitätsschutz in Einklang stehenden Landwirtschaft, die Stärkung von nachhaltigen Agrarlieferketten sowie nachhaltigen Konsums und die Koppelung von Produktivitätswachstum sowie Innovationen an Nachhaltigkeitsaspekte festgehalten. Die G7-Agrarministerinnen und -minister unterstrichen, dabei mit allen Stakeholdern zusammenzuarbeiten.
Özdemir: „Wir wollen nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme auch in der Zusammenarbeit mit unseren Partnern weltweit fördern. Letztes Jahr haben wir uns unter deutscher Präsidentschaft dazu bekannt, international eine Führungsrolle einzunehmen. Ich danke der japanischen Präsidentschaft, dass sie an die Beschlüsse aus Stuttgart anknüpft. Von Miyazaki geht das klare Signal aus, dass wir uns angesichts der multiplen Krisen zu einer globalen Zusammenarbeit und zu multilateralem Handeln bekennen. Für uns heißt das: Jetzt Angebote machen für langfristige Partnerschaften und dabei die Betroffenen beteiligen. Das gilt insbesondere für die junge Generation – auf sie kommt es an bei Entscheidungen zur Zukunft der Landwirtschaft.“

Die G7-Agrarministerinnen und Agrarminister berieten auch über die Folgen des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine. Auch hierdurch spitzt sich die globale Ernährungskrise weiter zu. Der ukrainische Agrarminister Mykola Solskyj war für ein Statement zugeschaltet und berichtete über die Auswirkungen auf den ukrainischen Agrarsektor.

„Das ukrainische Getreide muss dorthin kommen können, wo es gebraucht wird. Neben dem Wiederaufbau des ukrainischen Agrarsektors ist es oberste Priorität, die Exportrouten für Getreide aus der Ukraine offenzuhalten. Dies gilt für die EU Solidarity Lanes als dauerhafte Alternative für die Schwarzmeeroute. Auch wenn wir die Verlängerung der Schwarzmeerinitiative anstreben, dürfen wir nicht erpressbar sein. Solidarität mit der Ukraine ist zentral für die G7 – zum Wohle der Ukraine, aber auch der Länder im globalen Süden, die auf die Getreideimporte angewiesen sind. Wir dürfen der Destabilisierungstaktik Putins nicht noch zusätzlich Vorschub leisten“, so Özdemir.