In den kommenden Wochen und Monaten wird die europäische Avocado-Branche ihre Beschaffung sehr flexibel handhaben müssen. Warenengpässe aus Peru und Südafrika haben sich bereits ausgewirkt und zu deutlich höheren Preisen am Markt geführt. Im vergangenen Jahr hatten größere Liefermengen aus diesen Ländern dagegen den Markt geflutet und die Preise in den Keller geschickt. Auch der US-Markt spielt in diesem Jahr eine wichtige Rolle, wie Sourcing Manager Hennie van Es vom niederländischen Anbieter Growers and More BV dem Fruchthandel Magazin mitteilte.
„Peru hatte in dieser Saison viel weniger Ware verfügbar und die Kampagne endete auch früher als normal. Hinzu kommt, dass die Avocado-Mengen in Mexiko erst langsam ansteigen, erst in zwei bis drei Wochen ist dort mit nennenswerten Lieferkontingenten zu rechnen, was in gleichem Maße auch für Kolumbien gilt. Chile wird früher in die Saison starten, aber erste Lieferungen werden erst für Ende August erwartet. Vor allem die Verfügbarkeitslücke zwischen Peru und Mexiko ist es, die den Markt aktuell unter Druck setzt. Hinzu kommt, dass auch der US-Markt unterversorgt ist und die Preise dort noch wesentlich höher sind als in Europa“, sagte Hennie van Es. Es gebe zwar alternative Herkünfte wie Kenia und Südafrika, aber auch diese könnten die Versorgungslücke nicht schließen, weil auch diese Herkunftsländer über zu niedrige Angebotsmengen verfügten. „Ich gehe davon aus, dass die europäische Avocado-Branche im Juli und August noch gehörigen Stress vor sich hat, was die Anfuhren betrifft. Für Anbieter wie uns, die nicht an feste LEH-Programme gebunden sind, kommen diese Probleme dagegen weniger zum Tragen.“ m.s.