Die EU und Neuseeland haben in Brüssel ein Freihandelsabkommen (FTA) unterzeichnet, welches beiden Seiten erhebliche Vorteile bringen soll. Von neuseeländischer Seite können dem Vernehen nach z.B. zahlreiche Gartenbauerzeugnisse, darunter auch Äpfel und Kiwifrüchte, zukünftig zollfrei exportiert werden.
Durch das Abkommen werden ab dem ersten Jahr jährlich rund 140 Mio Euro an Zöllen für EU-Unternehmen eingespart. Es wird erwartet, dass der bilaterale Handel dank dieses Abkommens innerhalb eines Jahrzehnts um bis zu 30 % zunehmen wird, wobei die jährlichen Ausfuhren der EU um bis zu 4,5 Mrd Euro und die EU-Investitionen in Neuseeland um bis zu 80 % steigen könnten. Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, sagte: „Neuseeland ist für uns ein wichtiger Partner in der indo-pazifischen Region, und dieses Freihandelsabkommen wird uns noch enger zusammenbringen. Mit der Unterzeichnung haben wir einen wichtigen Schritt getan, um das Abkommen Wirklichkeit werden zu lassen. Dieses moderne Freihandelsabkommen bietet für unsere Unternehmen, unsere Landwirte und unsere Verbraucher auf beiden Seiten große Chancen. Mit beispiellosen sozialen und klimapolitischen Verpflichtungen fördert es ein gerechtes und grünes Wachstum und stärkt gleichzeitig die wirtschaftliche Sicherheit Europas”.
Auch der neuseeländische Premierminister Chris Hipkins sagte, Neuseeland werde sich intensiv für die Freihandelsvereinbarung einsetzen. Das neuseeländische Parlament werde das Abkommen, das zunächst auch dem Europäischen Parlament zur Zustimmung vorgelegt wird, wegen der Wahlen im Oktober möglicherweise erst Mitte 2024 ratifizieren. Durch das Abkommen wird laut einem Bericht des neuseeländischen Online-Dienstes ‚Stuff‘ ein Großteil der von neuseeländischen Exporteuren an die EU gezahlten Zölle obsolet werden. Bei Inkrafttreten des Abkommens werden 94 % der Produktlinien zollfrei sein, nach sieben Jahren werden es demnach 97 % sein.