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Wenn Landwirte die Artenvielfalt auf ihren Wiesen fördern, können sie höhere Umsätze erzielen. Zu diesem Schluss kommt ein interdisziplinäres Forschungsteam aus den Agrarwissenschaften, der Ökologie und der Ökonomie an der ETH Zürich und weiteren Universitäten.

„Biodiversität gilt oft als nicht rentabel, aber wir zeigen: doch, sie kann sich rechnen“, sagt Nina Buchmann, Professorin für Graslandwissenschaften der ETH Zürich. Buchmann und ihre Kollegen haben die ökonomischen Mehrwerte der Artenvielfalt in einem Grasland-Experiment für verschiedene Bewirtschaftungsintensitäten quantifiziert. „Wir zeigen, dass die Artenvielfalt ein ökonomisch relevanter Produktionsfaktor ist“, sagt Robert Finger, ETH-Professor für Agrarökonomie und Agrarpolitik. „Unsere Resultate zeigen, dass sich der Artenreichtum auf allen Wiesen ökonomisch positiv auswirkt, egal, ob sie nur einmal oder viermal im Jahr gemäht und gedüngt werden“, sagt Schaub. Bei intensiverer Bewirtschaftung sei es allerdings schwierig, die Artenvielfalt hoch zu halten, weil nur wenige Pflanzenarten das Düngen und häufige Mähen ertragen. Finger fügt hinzu, dass Schweizer Bauern im Vergleich zu ihren Berufskollegen aus anderen Ländern diesen ökonomischen Effekt bereits gut nutzten. In dieser Deutlichkeit hätten die Forschenden ihre Resultate aber nicht erwartet. Dabei haben sie einen weiteren wichtigen ökonomischen Faktor noch gar nicht eingerechnet: „Die Biodiversität ist auch eine Art Risikoversicherung“, sagt Buchmann. Artenreiche Grasländer könnten Extremereignisse wie Dürren oder Überschwemmungen besser wegstecken, weil verschiedene Pflanzenarten unterschiedlich auf solche Umwelteinflüsse reagierten und etwaige Ausfälle teilweise kompensierten. „Die Erträge werden über die Zeit stabiler.“