Zum 31. Dezember 2017 hat der Europäische Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure AG (ELVIS) sein Cool Load Network aufgelöst. Die dadurch frei gewordenen Kapazitäten nutze der Verbund nach eigenen Angaben jetzt gezielt für die laufenden Netzwerke und neue Projekte. Im Segment Kühlladungen konnte ELVIS aufgrund der schwierigen Bedingungen keine Netzwerklösung aufbauen. Der Aufwand für die Entwicklung sei nicht länger vertretbar gewesen und der Nutzen für die Mitglieder zu gering.
„Ich bedauere, dass wir uns mit den vorhandenen Mitteln und der Partnerstruktur nicht zu einer dritten Kraft am Kühlladungsmarkt entwickeln konnten“, sagt Jochen Eschborn, Vorstandsvorsitzender der ELVIS AG. Grund dafür sei, dass die Zusammenarbeit im Cool-Load-Segment deutlich schwieriger ist als in anderen Transportmärkten: Güter und Marktanforderungen lassen sich nicht standardisieren und bei der Kombination von Sendungen gelten scharfe Restriktionen. Zudem ist der Wettbewerb stark ausgeprägt und Marktanteile sind hart umkämpft. „Das führt nicht nur zu Preiserhöhungen, sondern auch dazu, dass die Wettbewerber Kooperationen mit allen Mitteln verhindern wollen“, so Eschborn. Hinzu komme, dass ein flächendeckendes Netzwerk eine umfassende und teure Infrastruktur benötige, um die Kühlkette aufrechterhalten zu können. Diese lasse sich nur mit einer großen Zahl an Mitgliedern finanzieren. Zuletzt arbeiteten jedoch nur noch 13 Speditionen mit 21 Standorten und 700 Lkw zusammen.
Seit Oktober 2014 hatte ELVIS versucht, ein Ladungsnetzwerk für temperaturgeführte Transporte aufzubauen. Die gewünschte Entwicklung sei jedoch ausgeblieben und es konnte kein flächendeckendes Netzwerk etabliert werden. Letztlich habe sich die Wettbewerbssituation der Mitglieder durch die Kooperation nicht verbessert. Durch die Auflösung der unrentablen Sparte könne ELVIS den Fokus nun noch stärker auf neue Projekte legen. Die Kapazitäten würden u.a. in den Aufbau einer Warehousing-Sparte fließen. Um die Position der Mitglieder am Transport- und Logistikmarkt zu stärken, entwickele ELVIS kontinuierlich neue Kooperationsideen. „Auch wenn es uns schwer gefallen ist, einen Schlussstrich unter die Cool-Load-Sparte zu ziehen, können wir unsere Kapazitäten an anderer Stelle sinnvoller einsetzen“, sagt Eschborn.