Um den Anbau der Früchte umwelt- und sozialverträglicher zu gestalten, starteten Edeka und WWF 2014 das Projekt für eine „bessere Banane“. Bisher fokussierte sich das Nachhaltigkeitsengagement auf den Anbau auf 19 Plantagen in Kolumbien und Ecuador. Nun wird das Gemeinschaftsprojekt ausgeweitet: Ab Dezember sind Projektbananen auch aus Costa Rica in Edeka-Märkten zu erhalten – in Zusammenarbeit mit der EARTH University in San José/Limón, die Studierende in nachhaltigen Agrarwissenschaften ausbildet, so der Lebensmitteleinzelhändler.
Zu den Themenfeldern, die Edeka und WWF bearbeiten, gehören der Schutz natürlicher Ökosysteme, Wasser- und Abfallmanagement, integriertes Anbaumanagement wie die Förderung der Bodengesundheit, Klimaschutz und soziale Verantwortung. Mit der EARTH University aus Costa Rica wurde ein Partner aufgenommen, der Wissenstransfer und neue Impulse für einen umweltfreundlicheren Anbau ermöglicht.
Für Edeka bedeute die Ausweitung um den neuen Partner auch, die Versorgung mit nachhaltigeren Bananen sicherzustellen. Denn auch für den Bananensektor sind die Auswirkungen des Klimawandels zunehmend spürbar und betreffen die Anbauregionen auf unterschiedliche Weise. Entscheidend für robuste Lieferketten ist daher eine Ausweitung des Projekts über mehrere Anbauländer und Projektpartner. Bei den neuen Anbaugebieten gilt ebenfalls das Verbot aller Pflanzenschutzmittel der WHO Klasse 1a + 1b, die als besonders gesundheitsschädigend gelten. Der Verzicht auf diese Pflanzenschutzmittel ist in Costa Rica allerdings klimatisch bedingt besonders schwer umzusetzen.
Die EARTH ist eine private sogenannte Non-Profit-Universität mit Schwerpunkt auf nachhaltige Agrarwissenschaften sowie parallel Betreiber einer kommerziellen Bananenfarm. Sie liegt inmitten des Tieflands von Costa Rica und bildet Studierende aus der ganzen Welt aus. Ein Großteil von ihnen stammt aus ländlichen Regionen. Anspruch der EARTH ist es, dass Absolventen nach der Ausbildung zu einer positiven sozioökonomischen und ökologischen Entwicklung ihrer Herkunftsländer beitragen, indem sie ihr Wissen über nachhaltige Anbaupraktiken verbreiten und so Wegbereiter werden für eine nachhaltigere, zukunftsfähigere Form der Landwirtschaft. Für das Bananenprojekt macht die Kombination aus universitärer Einrichtung und Bananenfarm die EARTH zu einem Partner mit viel Potenzial. Der universitäre Teil der EARTH wird perspektivisch in die Projektarbeit eingebunden werden, um neue wissenschaftliche Impulse für den umweltschonenderen Bananenanbau zu liefern. Neben dem Wissenstransfer soll außerdem die Kooperation mit den internationalen Studierenden zur Vernetzung und Verbreitung des Wissens über die Projektgrenzen hinaus genutzt werden.