„Europa befindet sich mit Blick auf die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) in einer Phase der Neuorientierung. Die Landwirtschaft soll moderner, krisenfester und diversifizierter werden. Umweltpflege und Klimaschutz sollen gestärkt werden. Gemäß dem Biodiversitätsstärkungsgesetz werden wir in Baden-Württemberg den Anteil des Ökolandbaus im Land bis 2030 auf 30 % bis 40 % ausweiten. Hierzu leistet der Öko-Obstbau einen wichtigen Beitrag“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk MdL, zum Auftakt der ECOFRUIT Tagung 2022.

Veranstaltet wird die Tagung vom 21. bis 23. Februar online von der Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau (FÖKO) e.V., der Universität Hohenheim, der Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg, dem Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee Bavendorf und dem Versuchszentrum Laimburg. Beim ökologischen Obst- und Weinbau nimmt Baden-Württemberg bundesweit eine Spitzenposition ein. So liegt rund ein Viertel der ökologischen Obst- und knapp ein Fünftel der ökologischen Rebflächen Deutschlands in Baden-Württemberg. „Die Landespolitik schafft für die Obstbaubetriebe im Land Rahmenbedingungen, die es ihnen möglich macht, wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten und qualitativ hochwertiges Obst zu produzieren“, betonte Hauk. Wichtige Weichen für den Öko-Obstbau würden auch im Rahmen der GAP ab 2023 gestellt. In Zukunft könnten kleine Betriebe im Rahmen der Umverteilung von Direktzahlungen auf die ersten Hektare besser unterstützt werden. Außerdem würde die Ökolandbau-Förderung im Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) ab 2023 deutlich angehoben. „Im Bereich Obstbau wird sowohl an den Landesanstalten und der Stiftung Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee sowie an den Hochschulen - und hier besonders an der Universität Hohenheim - Grundlagenforschung wie auch praktische, angewandte Forschung betrieben“, betonte der Minister. Dies zeigten auch die zahlreichen Beiträge dieser Institutionen im Rahmen der ECOFRUIT-Tagung. Auch bei der Umstellung von Teilbetrieben der Landeseinrichtungen, bspw. der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalten für Wein- und Obstbau (LVWO), der Landwirtschaftlichen Technologiezentren (LTZ) und dem Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee (KOB) auf ökologische Wirtschaftsweise, würde an vielen verschiedenen Themen wie z.B. schorfresistenten Sorten, Boden, Düngung und Biodiversität gearbeitet.