Im Juni 2023 wächst die Kategorie Obst/Gemüse/Kartoffeln gegenüber dem Vorjahresmonat in der Menge um sieben Prozent. Zwar spielt hier auch der positive Kalendereffekt (+3 %) eine Rolle, allerdings ist die Performance der Kategorie besser als die von Food gesamt.
Durch den nach wie vor hohen Preisniveauanstieg kommt so ein dynamisches Umsatzplus von 16 % zustande. Insbesondere Obst Frischware wächst im Juni 2023 stark (+9% Menge ggü. Vorjahresmonat). Nachdem Erdbeeren im Mai teuer und verhalten in die Saison gestartet sind, entwickelt sich der Absatz im Juni trotz des höheren Preisniveaus mengenmäßig wieder positiv (+8 %). Ein weiterer Treiber ist der Zuwachs bei Melonen, wobei die Menge des Vorjahres um mehr als ein Viertel übertroffen wird. Der warme und sonnige Juni mag dabei die Nachfrage begünstigt haben, allerdings steht hinter der Entwicklung auch ein deutlicher Basiseffekt, da die Kategorie im Vorjahresmonat eingebrochen war. Somit befindet sich der Absatz im Juni 2023 fast wieder auf dem Niveau von 2021. Ein ähnlicher Effekt tritt beim Steinobst auf: Nach Verlusten in 2022, ist die Entwicklung aktuell wieder dynamisch (+18 % Menge) und übertrifft sogar den Juni 2021.
Der Juni konnte somit die Gesamtentwicklung noch einmal antreiben. Dennoch kommt frisches Obst im ersten Halbjahr 2023 nicht über ein marginales Absatzplus von einem Prozent hinaus. Gebremst haben unter anderem Beerenobst (-8 %) und Citrusfrüchte (-5 %) – beide Segmente mit zweistellig höherem Preisniveau zum Vorjahr. Niedrigere Kilopreise haben Verbraucher hingegen für Kernobst gezahlt; gleichzeitig wurden in der ersten Jahreshälfte drei Prozent mehr Menge abgesetzt.
Auch für Gemüse Frischware ist die Entwicklung im 1. Halbjahr 2023 flach – allerdings resultiert durch das höhere Preisniveau ein Umsatzplus von zehn Prozent. Treiber der höheren Durchschnittpreise waren in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 insbesondere Wurzel-, Zwiebel- und Kohlgemüse. Alle drei Segmente schreiben dabei rote Zahlen im Absatz. Fruchtgemüse konnte dagegen die Menge bei flacher Preisentwicklung leicht steigern (+3 %); hierbei haben sich die verschiedenen Entwicklungen in den Subsorten ausgeglichen. Während Verbraucher für Paprika deutlich tiefer in den Geldbeutel greifen müssen, sind Gurken wieder günstiger zu haben als noch im Vorjahr.
Auch der Spargel verzeichnet eine positive Entwicklung im kumulierten Zeitraum, was insbesondere durch den starken Zuwachs im Monat Juni 2023 weiter angetrieben wird. Im vergangenen Monat hat sich die inflationsbedingte Kaufzurückhaltung der Verbraucher wieder gedreht, sodass 20 Prozent Absatzplus gegenüber dem Vorjahresmonat erreicht werden. Damit befindet sich die Menge nahezu wieder auf dem Niveau von Juni 2021.
Bei Kartoffeln Frischware haben sich die Preiserhöhungen über das gesamte erste Halbjahr hingezogen, sodass letztlich ein rein durch den Preis getriebenes Umsatzplus von 15 % für Kartoffeln zustandekommt. GfK Consumer Index