Das Deutsche Verpackungsinstitut e.V. (dvi) wies zum 2. Internationale Tag gegen Verlust und Verschwendung von Lebensmitteln am 29. September 2021 auf die zentrale Rolle von Verpackungen im Kampf gegen den Verderb von Lebensmitteln hin. Deutschland hat sich dem Ziel der Vereinten Nationen (UNO) angeschlossen, bis 2030 die weltweite Lebensmittelverschwendung in Einzelhandel, Gastronomie und Privathaushalten pro Kopf zu halbieren und die Lebensmittelverluste entlang der Produktions‐ und Lieferkette zu verringern.
Nach Schätzungen der Welternährungsorganisation (FAO) summieren sich die Verluste auf rund 1,3 Mrd t pro Jahr. „Das ist angesichts der weltweiten Nahrungsmittelknappheit und auch im Hinblick auf Ressourcenverschwendung und ökologische Schäden nicht akzeptabel. Gerade dort, wo die klimatischen Bedingungen ungünstig, hygienische Lagerung unmöglich oder die Transportinfrastruktur schlecht sind, könnten moderne Verpackungen den entscheidenden Unterschied machen“, betont Kim Cheng, Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts e. V. (dvi).
Während Verluste durch Verderb aufgrund von Mängeln in der Lieferkette oder fehlender Verpackungen hauptsächlich ein Problem der weniger entwickelten Länder sind, zeigen Untersuchungen, dass auch in den Industrienationen noch immer Unmengen wertvoller Lebensmittel verloren gehen. Eine 2019 veröffentlichte Studie des Thünen‐Instituts konstatiert, dass alleine in Deutschland 2015 fast 12 Mio t Lebensmittel weggeworfen wurden. Über 50 % wurde in privaten Haushalten entsorgt ‐ pro Kopf rund 85 kg. 17 % gingen im Zuge der Verarbeitung verloren. 13 % der Lebensmittelabfälle stammten aus der Gastronomie, 11 % waren Nachernteverluste in
der Landwirtschaft und 4 % gingen auf das Konto des Handels.
„Die Verpackungswirtschaft liefert die besten Voraussetzungen, Lebensmittel von der Ernte bis zum Verzehr zu schützen. Verpackungen erhalten Frische und Qualität, sorgen für Hygiene, bewahren Vitamine und Mineralien und verhindern frühzeitigen Verderb. Moderne Verpackungen verlängern die Haltbarkeit um Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahre. Lebensmittelverpackungen verursachen nur 0,7 % des gesamten Klima‐Fußabdrucks europäischer Konsumenten. Der ökologische Fußabdruck eines verpackten Lebensmittels ist im Durchschnitt 16 bis 30 Mal größer, als der Fußabdruck seiner Verpackung. In unseren Lebensmitteln stecken viele wertvolle Ressourcen wie Wasser, Energie, Dünger, Arbeitszeit usw. Wenn Lebensmittel verderben, war dieser Aufwand umsonst. Auf Verpackungen zu verzichten, wäre also auch ökologisch ein Fehler“, so Cheng.