„Die Reduktion beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln muss mit Augenmaß und unter Berücksichtigung der verschiedenen Wechselwirkungen verfolgt werden. Politische Zielvorgaben sollten anspornen und nicht abschrecken. Das ist beim SUR-Vorschlag misslungen“, darauf wies Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV), während eines Treffens mit Abgeordneten des Europäischen Parlaments hin.
Gemeinsam mit Dietrich Rembold, Vorstandsvorsitzender der Lauffener Weingärtner eG, und Josef Bauer, Leiter der Pflanzenbauberatung der BayWa AG, appelliert Holzenkamp an die Parlamentarier, die Kollateralschäden einer drastischen Extensivierung der Landwirtschaft zu berücksichtigen. Sie treffen die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette sowie den gesamten ländlichen Raum. „Letztendlich geht es doch um die Frage, ob wir unsere Lebensmittel noch selbst erzeugen können oder sie aus anderen Regionen zukaufen müssen.“
„Überzogene Verbote bringen niemanden weiter. Vielmehr brauchen wir den politischen Willen, moderne Technologien für die Präzisionslandwirtschaft noch stärker in Wirkung zu bringen und neue Züchtungstechniken wie die Genschere CRISPR/Cas anzuwenden“, macht Bauer deutlich.
Holzenkamp betont, dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Deutschland bei stabilen Ernteerträgen ohnehin rückläufig ist. „Dies verdanken wir der guten Ausbildung der Landwirte, einer hervorragenden Beratung auch durch Warengenossenschaften und einem hohen technologischen Niveau bei der Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln. „Lassen Sie uns Perspektiven schaffen, anstatt Fesseln anzulegen, um die europäische Landwirtschaft auf ihrem Spitzenniveau zu halten“, so der DRV-Präsident.