Zum traditionellen Internationalen Berliner Kartoffelabend begrüßte der Deutsche Kartoffelhandelsverband rund 500 Gäste aus 16 Ländern. DKHV-Präsident Thomas Herkenrath forderte mehr Aufmerksamkeit in den Diskussionen zu Lebensmitteln und zur Landwirtschaft.
„Kartoffeln sind ein wichtiges Grundnahrungsmittel und können in Anbau, Aufbereitung und Vertrieb bestens die hohen ethischen Anforderungen der Verbraucher und deren Wunsch nach einer gesunden Ernährung erfüllen. Die Kartoffelbranche muss sich nur selbstbewusster in der Öffentlichkeit präsentieren, um vom Konsumenten positiv wahrgenommen zu werden. Dafür heißt es genau hinzuhören und zu analysieren, welche Sorgen, Ängste und Bedürfnisse unsere Kunden haben. Wir müssen uns ständig selbst hinterfragen und unsere Produktionsprozesse in Bezug auf Nachhaltigkeit und Notwendigkeit offen und kritisch überprüfen. Auch wenn wir mit unserer Kartoffel nur einen geringen Anteil an der gesamten landwirtschaftlichen Produktionsfläche belegen, tragen wir ebenso eine große Verantwortung für nachfolgende Generationen“, so Herkenrath.
Im vergangenen Jahr haben viele der DKHV-Mitgliedsunternehmen zum Beispiel ihre Aktivitäten zum Erhalt der Biodiversität vorgestellt. Blühstreifen, Insektenhotels oder auch Streuobstwiesen seien wertvolle Maßnahmen dafür.
Herkenrath verwies darauf, dass der Kartoffelbranche ein großer Erfolg gelungen ist: Nach Jahren des rückläufigen Kartoffelverzehrs konnte 2017 erstmals ein Absatzplus von 1,6 % gegenüber dem Vorjahr gemessen werden. Dazu habe die Arbeit der Kartoffelmarketing GmbH wesentlich beigetragen, die 2015 auf Initiative des Deutschen Kartoffelhandelsverbandes gegründet worden ist und seitdem mit vielen Maßnahmen zur Imageförderung für die Kartoffel wirkt.
Herzlich begrüßte Herkenrath den Präsidenten des World Potato Congress (WPC), Romain Cools. Mit ihm sei erstmals ein Europäer in diese Funktion gewählt worden. Der 10. WPC in Peru stehe unter dem Motto: „Ein Blick in die Zukunft der Kartoffel: Biodiversität, Lebensmittelsicherheit und Business“ und bietet ein umfangreiches Fach-, Diskussions- und Exkursionsprogramm.