Foto: ESA

Foto: ESA

Digitale Geschäftsmodelle haben fast unbemerkt von der öffentlichen Diskussion um die Industrie 4.0 längst auch im der Agrar- und Ernährungsbereich Fuß gefasst und bieten der Branche hochinteressante Zukunftsperspektiven. Das ist auch auf dem 2. Deutschen Hochschulforum „Ökonomie & Innovation in der Agrar- und Ernährungswirtschaft“ deutlich geworden, das kürzlich vom Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Südwestfalen in Soest ausgerichtet wurde. Der Dekan des Fachbereichs, Prof. Wolf Lorleberg, hob hervor, dass die moderne digitale Businesswelt durch Plattformen geprägt werde, die ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten hätten. Einmal am Markt mit hohen Aufwendungen etabliert, profitierten diese extrem von Skalenvorteilen und ließen die Transaktionskosten für Kunden deutlich sinken. Durch praktisch nicht vorhandene Grenzkosten sei die moderne Plattformökonomie enorm wettbewerbsintensiv und neige zu temporären Monopolen nach der Devise „The winner takes all“, erklärte Lorleberg. Dies sei für die klein- und mittelständisch geprägte Landwirtschaft eine riesige Herausforderung. Der Bereichsleiter Informationssysteme und Mitglied der Konzernleitung der Agravis AG, Harald Peters, betonte, dass die intelligente Kombination von Inhalten mit digitalen Prozessen auf der Basis modernster Technologien enorme Vorteile für die Kunden biete. Zu bedenken sei jedoch, dass digitale Plattformen in der Lage seien, etablierte Marktteilnehmer zu eliminieren, so seine Warnung. Die Technologie und die Gesellschaft änderten sich oft schneller, als Unternehmen dazu in der Lage seien.
AgE