Die Niederlande unterstützen die ukrainische Kartoffelbranche seit vielen Jahren - von der Verbesserung der Anbautechnologie und Lagerung über den Aufbau institutioneller Kapazitäten bis zur Ausschöpfung des Exportpotenzials. Angesichts der kriegsbedingten Herausforderungen, des Verlusts der Infrastruktur und komplizierten Logistik ist die Frage der Ausarbeitung einer Strategie für die Entwicklung der Kartoffelbranche von großer Bedeutung, teilt das Ministerie van Landbouw, Visserij, Voedselzekerheid en Natuur mit.
Laut Carolien Spaans, Landwirtschaftsberaterin der Botschaft des Königreichs der Niederlande in der Ukraine, können die Erfahrungen der Niederlande für die Vertreter des ukrainischen Sektors nützlich sein, um Prioritäten festzulegen und die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen zu etablieren.
Über die nächsten Schritte in der Kartoffelbranche wird schon seit vielen Jahren diskutiert, und die Verarbeitung sei eine der wichtigsten Prioritäten, aber sie beschränke sich nicht auf Investitionen in Verarbeitungsbetriebe. Sie erfordere auch ein ausgedehntes Netz von Rohstoffproduzenten, deren Erzeugnisse den Qualitätsstandards entsprechen und die die erforderlichen Mengen an Rohstoffen für die Verarbeitung liefern müssen. Das heißt, es muss ein enges und effektives Zusammenspiel aller Teilnehmer und Lieferanten der Kartoffelindustrie geschaffen werden.
Die Unterstützung der Niederlande beschränke sich nicht auf Projekte zur Entwicklung des ukrainischen Kartoffelsektors. In der Region Tschernihiw wird bereits ein gemeinsames Projekt unter Beteiligung von Privatunternehmen aus den Niederlanden und der Ukraine durchgeführt. Es wurde im Rahmen der ersten Runde des UPF-Programms (Ukrainian Partnership Facility) finanziert. Die neue Runde wird im Oktober dieses Jahres eröffnet. Antragsberechtigt seien niederländische Unternehmen, die in der Ukraine Projekte zum Wiederaufbau und zur nachhaltigen Erholung des Landes durchführen wollen.