Die niederländische Ministerin für Außenwirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit Liesje Schreinemacher besuchte in KW 15 Kenia. Eines der Gesprächsthemen war die gemeinsame Entwicklung einer Kühllogistik für den Transport frischer kenianischer Produkte per Seefracht nach Europa, teilt das Haager Außenministerium mit.
Die Niederlande importieren viele frische Produkte aus Kenia, darunter Gemüse, Obst und Schnittblumen. Diese Produkte kommen bis dato meist auf dem Luftweg in die Niederlande. Das Konsortium Flying Swans, eine Partnerschaft zwischen dem Hafenbetrieb Rotterdam, Boskalis, Mercator Novus und dem Branchenverband GroentenFruit Huis, will in Zusammenarbeit mit der kenianischen Regierung und der Wirtschaft eine neue Art des Kühltransports entwickeln. Flying Swans hat bereits Erfahrung mit der Entwicklung der Kühllogistik in den Niederlanden und anderen afrikanischen Ländern wie Äthiopien und Südafrika. Das Konsortium hat einen Plan für die Kühllogistik mit temperaturkontrollierten Containern, Kühlhäusern und speziellen Einrichtungen im Hafen erstellt.
Im Bereich des Kühltransports verfügt der Rotterdamer Hafen bereits über ein großes Wissen und viel Erfahrung: Er ist der weltweit größte Hafen für Kühlcontainer. Etwa 15 % des Containerumschlags entfallen auf Frischwaren wie Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch. Die Containerterminals verfügen über fast 19.000 Anschlüsse für Kühlcontainer. Außerdem gibt es mehrere Kühlhäuser, in denen Produkte in kleineren Chargen für den weiteren Vertrieb in Europa verpackt werden können. Ein Vorteil der Seefracht ist, dass größere Mengen auf einmal transportiert werden können. Der Transport auf dem Seeweg ist außerdem nachhaltiger als der Transport auf dem Luftweg. Die CO2-Emissionen der Produkte werden um bis zu 80 % niedriger ausfallen als bei der Luftfracht. Darüber hinaus erwartet das Konsortium, dass weniger Lebensmittel verschwendet werden, da die Produkte für den lokalen Markt auch kühl gelagert werden können.