In den vergangenen Monaten hat das Messeteam hart daran gearbeitet, ”die diesjährige Ausgabe noch einen Schritt weiter zu bringen und der Branche eine fruchtbare medFEL 2024 zu bieten“, berichten die Veranstalter der südfranzösischen Messe. Nun rechnen sie mit 5.000 Fachbesuchenden aus der Region und der Welt.
Als Veranstalter fungiert der Regionalrat Okzitaniens und den Pyrenäen, hinzu gesellen sich als Organisatoren die Agentur für regionale wirtschaftliche Entwicklung AD’OCC sowie die Organisation SPAS. Seit nunmehr über 15 Jahren ist die Messe ein wichtiger Treffpunkt in Okzitanien, das nicht nur zweitgrößte Produktionsregion Frankreichs für Obst und Gemüse ist, sondern auch zu den führenden Anbauregionen für Bio-Lebensmittel und Erzeugnisse mit Herkunftszertifizierung gehört. Perpignan ist dabei nicht nur Veranstaltungsort der Messe, sondern auch gleichzeitig das wichtigste Logistikzentrum für O+G in Europa.
Treffpunkt für regionale und internationale Aussteller und Fachbesucher
Auch in diesem Jahr soll die Veranstaltung daher wieder als Treffpunkt dienen und eines der Branchenhighlights den Austausch zwischen den Akteuren fördern, was die Aussteller und Fachbesucher gleichermaßen einschließe. Von letzteren werden 2024 rund 5.000 erwartet, sei es aus dem LEH, aus spezialisierten Fachgeschäften, aber auch aus dem Großhandel, der Gastronomie oder der Verarbeitung. Nach der Vorjahresausgabe, die vom anwesenden Fachpublikum sehr positiv aufgenommen wurde, will die diesjährige medFEL „die Latte noch höher legen“, um den Erwartungen der Branche und der Konsumentinnen und Konsumenten gerecht zu werden – so das Ziel der Veranstalter. Denn angesichts eines sich wandelnden geopolitischen Kontextes und eines weltweit immer komplexeren Klimas ändern sich auch die Ansprüche der Verbraucher: diese greifen inzwischen gerne zu Produkten, die sowohl gesund als auch umweltfreundlich sind.
Schlüsselthemen für Messe und Menschheit
Für die O+G-Branche gilt es daher, neue, komplexe Fragestellungen anzugehen, die Technologien, die Wirtschaftssysteme und Umweltschutz gleichermaßen betreffen. Die Erzeuger müssen sich diversifizieren und an die Marktentwicklungen, die digitale Optimierung des Anbaus und den Klimawandel anpassen. 2023 war Ernährungssouveränität noch das Leitthema der Messe. Als Schlüsselthemen für 2024 sieht die medFEL u.a. an den Klimawandel angepasste neue Anbaumethoden, künstliche Intelligenz, die wachsende Nachfrage nach pflanzenbasierten Nahrungsmitteln und die Herausforderungen der ökologischen Landwirtschaft – Themen, die auf den zahlreichen Diskussionsrunden aufgegriffen werden sollen, die im Rahmen des vielfältigen Messeprogramms auf die Fachbesuchenden warten. Mit Gesprächen und Runden Tischen wollen sich Florence Rabut, Chefredakteurin des Fachmagazins Végétable, und Journalist Olivier Masbou dabei insbesondere drei Fragestellungen widmen, die neben der möglichen „Revolution“ unserer Ernährung durch künstliche Intelligenz auch die Rolle des Vertical Farming im Hinblick auf dem Klimawandel sowie die einen Wiederaufschwung der ökologischen Landwirtschaft betrachten werden.
Keynote-Speeches
Die Agraringenieurin Isabelle Autissier wird eine der beiden Keynote-Speeches halten. 1991 war sie die erste Frau, die im Alleingang die Welt umrundete. Zahlreiche Abenteuer folgten, 2009 wurde sie Präsidentin von WWF Frankreich. Seit 2021 ist sie Vorsitzende des Verwaltungsrats des französischen Süd- und Antarktisgebiets. Ihr Thema lautet “Wie kann man in einer krisengeschüttelten Welt das Ruder in der Hand behalten?” und wird Teil des Programms am ersten Messetag (24. April) sein. Am Folgetag beschäftigt sich Tomás García Azcárate, promovierter Agraringenieur und Agrarökonom und ehemaliger Leiter des Obst- und Gemüsebüros der Generaldirektion Landwirtschaft der Europäischen Kommission, mit dem weiten Feld der Agrarpolitik. Er selbst war an der Gründung der Erzeugerorganisationen beteiligt und ist heute Mitglied der Académie d’Agriculture de France sowie Redakteur für das Magazin Végétable. Er wird am 25. April die Fragen des Fachjournalisten Olivier Masbou rund um das Thema “Welche europäische Agrarpolitik für frisches Obst und Gemüse?” beantworten.
Ernteschätzungen für Aprikosen, Pflaumen und Melonen
Nicht auf dem Programm fehlen dürfen natürlich zwei traditionelle Tagesordnungspunkte der medFEL: Neben den Schätzungen der Anbauflächen für Melonen werden auch die Prognosen für die diesjährige Aprikosenernte am 24. April wieder ein fester Bestandteil des Messeprogramms sein. Zum ersten Mal wird in diesem Jahr noch eine Ernteschätzung für Pflaumen folgen, und im Nachgang folgt am 21. Mai die online stattfindende Bekanntgabe der Ernteschätzungen für Pfirsiche und Nektarinen im Rahmen der „medFEL Tuesdays“.
Algerien wieder unter den Ausstellern
In diesem Jahr wird Algerien wieder auf der medFEL vertreten sein, insbesondere durch den Minister für Handel und Exportfröderung. Auch die Unternehmen Kechroud Khaled, SPA MAMEF, Djabel Amana und Belle d’Algérie werden ihre Angebote am 24. und 25. April vorstellen, geben die Veranstalter bekannt. Ein weiterer Fokus liegt auf Italien, wo nebem dem Großmarkt Turin weitere Firmen aus dem Belpaese nach Perpignan anreisen. Insgesamt rechne man in diesem Jahr mit 250 französischen und internationalen Ausstellern, die ihre Produkte auf sechs Ausstellungsarealen präsentieren: Neben dem Anbau sowie dem Im- und Export werden auch die Kategorien Logistik, Verpackung, Verarbeitung sowie Ausrüstung bzw. Maschinen eigene Bereiche erhalten. Um den ohnehin lebhaften Austausch und das Aufbauen neuer Geschäftsbeziehungen weiter zu fördern, wird es auch 2024 das „VIP Buyer Programm“ geben, bei dem internationale Entscheidungsträger in 1:1-Meetings auf lokale Akteure treffen. 2024 wird es durch eine Komponente für Top-Einkäufer des LEH ergänzt, um die Teilnahme führender Einzelhandelsketten zu gewährleisten.