Laut Angaben der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ ernten derzeit bereits eine handvoll Erzeuger die besondere Frühlingsspezialität im Südwesten. Passt das Wetter weiterhin, werden in den nächsten Tagen mehr Erzeuger in die Ernte ihrer „Pfälzer Frühkartoffeln“ einsteigen.
Die ersten „Pfälzer Frühkartoffeln“ müssen mit besonderer Sorgfalt geerntet werden. Auf der vollautomatischen Rodemaschine übernehmen fachkundige Mitarbeiter deswegen nochmals eine finale Qualitätskontrolle am Sortiertisch. Frühkartoffel-Erzeuger Dietmar Frey sagt: „Wegen ihrer feinen Schalen ist bei der Ernte auch besondere Schnelligkeit gefragt! Bereits wenige Sekunden nach der Ernte sind unsere Annabelle oder Berber wortwörtlich schon eingesackt.“
Was den Frühkartoffel-Spezialisten aus Böhl-Iggelheim besonders freut, sind die „Top-Qualitäten und der Top-Geschmack der neuen Ernte“. Dietmar Frey: „Aufgrund des milden Februars konnten die Pflanzkartoffeln in diesem Frühjahr sehr zeitig austreiben. Die längere Vegetationsphase über der Erde sorgte für mehr Stärke, die wiederum ein wichtiger Geschmacksträger ist!“ Dass der Qualitäts- und Geschmackseindruck von Dietmar Frey flächendeckend für das Gesamtanbaugebiet zutreffen, bestätigen aktuelle Vorernteproben der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“.
Hartmut Magin, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ sagt: „Mit dem Start der allerersten ,Pfälzer Frühkartoffeln‘ liegen wir nahezu 1:1 auf dem frühen Vorjahresniveau.“ Anders sieht die Lage aus, wenn man die Pfalz mit anderen Anbauregionen in Deutschland vergleicht. Da der Südwesten traditionell eine Gunstlage für den Frühkartoffelanbau ist, werden die „Pfälzer Grumbeere“ ihre natürlichen Klima- und Standortvorteile ausspielen können. Hartmut Magin: „Unsere Bestände sind top gewachsen, sodass der Erntevorsprung – im Vergleich zu anderen deutschen Kartoffeln-Anbauregionen – aktuell bei drei Wochen liegen dürfte.“
Damit ab Mitte Juni „Pfälzer Grumbeere“ für die bundesweite Vermarktung zur Verfügung stehen, werden diese jetzt schalenfest gemacht. Hierfür nutzen die 265 Erzeuger von „Pfälzer Grumbeere“ einen Trick, indem sie einfach das Grün der Pflanzen entfernen, bekommt die Kartoffel im Boden das Signal: Das Wachstum über der Erde ist vorbei, ich muss jetzt eine schützende Schale bilden. So „schalenfest“ gemacht, sind die Knollen dann gut geschützt und können gewaschen und verpackt per Lkw in die Supermärkte im ganzen Bundesgebiet geliefert werden.
Ähnlich wie einige seiner sehr frühen Kollegen hat Dietmar Frey die ersten vorgekeimten Annabelle und Berber bereits am 19. Februar ausgepflanzt. Zu den Besonderheiten des Anbaus in der Pfalz und den angrenzenden Regionen in Rheinhessen zählt es, dass „Pfälzer Frühkartoffeln“ – zum Schutz vor der Witterung – meist unter Doppelfolie oder Vlies angebaut werden. Der relativ kalte März führte dazu, dass die Bestände vielerorts mit Frostberegnung geschützt werden mussten. Dass die besonders frühen Sorten den Erzeugern sehr viel Arbeitseinsatz abverlangen, betont auch Hartmut Magin: „Wir sind voll im Plan. Ab Mitte Juni können wir den bundesweiten Lebensmitteleinzelhandel flächendeckend mit erntefrischen ,Pfälzer Frühkartoffeln“ beliefern.“