Das Portal OstFruit berichtet, dass die kalte Nacht vom 27. bis 28. April 2025 die ukrainischen Obstbauern vor erheblichen Problemen stellte. Es ist laut Experten die dritte Welle von Frühlingsfrösten, die im Gegensatz zu den vorangegangenen auch spätere und frostsichere Obstanlagen betraf, insbesondere Apfel- und Birnenplantagen.
Es stellt sich die Frage, wie sich diese Entwicklung auf den Bestandteil der Früchte in der Ukraine auswirken wird.
Tatsache ist, dass sich die Lufttemperatur nachts nicht nur in Regionen, sondern auch innerhalb einzelner Siedlungen unterschied. Im Tiefland bspw. sanken die Lufttemperaturen oft auf -5 °C bis -6 °C, was die Ernte in Obstplantagen, die zu dieser Zeit blühten, erheblich schädigen könnte. Gleichzeitig könnte die Temperatur in den Bergen in der gleichen Region um 3 °C bis 4 °C höher sein, was die Wahrscheinlichkeit von Ernteverlusten verringerte.
Die meisten Klagen über mögliche Ernteverluste kamen aus der Region Vinnytsia, die als die Gartenbauhauptstadt der Ukraine gilt. Das bedeutet, dass auch die Gärtner in der benachbarten Republik Moldau Probleme bekommen haben könnten. Die meisten Landwirte sind der Meinung, dass die Verluste durch diese Frostwelle für Apfel- und Birnenplantagen minimal sein werden, obwohl es immer noch einige Auswirkungen geben wird. Dennoch warnen die Obstbauern, dass die dritte Frostwelle nicht die letzte war, denn die Frostgefahr in der gesamten Ukraine besteht mindestens bis zum 17. Mai. Nach Angaben des Ukrhydrometcenters ist im Mai 2025 kurzfristiges kaltes Wetter möglich, was die Situation für Gärtner, insbesondere in den zentralen und westlichen Regionen, erschweren könnte.
Angesichts der Verluste durch frühere Fröste dürfte die Gesamterzeugung von Steinobst wie Kirschen, Pfirsichen, Nektarinen und Aprikosen in der Ukraine relativ gering ausfallen, prognostizieren die Experten. Auch bei den Sommerhimbeersorten wird ein Rückgang der Erträge erwartet. Vorläufigen Schätzungen zufolge wurden Blaubeeren nicht von den Frösten betroffen. Bei Äpfeln gibt es keinen Grund zu der Annahme, dass die Ernte deutlich zurückgehen wird, aber eine genaue Bewertung wird erst in der zweiten Maihälfte möglich sein.
Nach Angaben des ukrainischen Ministeriums für Agrarpolitik hatten im Jahr 2024 nur 20 % der Obstplantagen Zugang zu modernen Frostschutztechnologien, was die Branche anfällig für den Klimawandel macht.