In diesem Jahr wird es merklich weniger Äpfel von Streuobstwiesen geben als 2018. Wie der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) mitteilte, sind laut eigener Ernteschätzung bundesweit nur etwa 350.000 t Streuobstäpfel zu erwarten; das wäre nur rund ein Drittel der üppigen Vorjahresmenge.
„Nach der starken Ernte 2018 mit 1,1 Mio t Äpfeln brauchen die Streuobstbäume offensichtlich in diesem Jahr Erholung“, erläuterte VdF-Geschäftsführer Klaus Heitlinger. Die sogenannte Alternanz mit sich abwechselnden guten und schwachen Erntejahren mache sich bemerkbar. Zudem würden regionaler Frost sowie fehlende Niederschläge im Frühsommer die diesjährige Pflückmenge schmälern. Dem VdF zufolge hatten die Apfelbäume Anfang Mai im Süden mit Frost zu kämpfen, wodurch erste kleine Früchte erfroren und abgefallen seien. Bedingt durch fehlende Niederschläge und eine unzureichende Wasserversorgung während der Zellteilung von Mitte Mai bis Anfang Juni hätten die diesjährigen Äpfel zudem weniger Zellen und würden deshalb unterdurchschnittlich klein ausfallen. Die Fruchtgröße sei ein wesentlicher Faktor für den Ertrag, denn ein fehlender Zentimeter im Durchmesser je Apfel senke das Erntegewicht um 30 %, erläuterte der Verband. Diese witterungsbedingten Einflüsse verstärkten die Alternanz und sorgten somit bundesweit für die niedrige Ernteerwartung 2019. Besonders in Baden-Württemberg, auf welches normalerweise rund die Hälfte der gesamten Streuobsternte Deutschlands entfällt, wird dem Verband zufolge das Pflückergebnis in diesem Jahr sehr schwach ausfallen. Dagegen sorge die ausreichende Wasserversorgung in östlichen Gegenden des Bundesgebietes für eine positivere Ernteerwartung. In Deutschland werden dem Verband zufolge rund 250.000 ha als Streuobstwiesen bewirtschaftet. AgE