Die frühe Reifung, gepaart mit einer leuchtend roten Farbe und einer besonderen Süße sind typisch für Marlena®-Johannisbeeren. Die Aussichten in Sachen Pflückleistung und Erntemöglichkeiten sind vielversprechend, wie uns Paul Kimmig von der gleichnamigen Baumschule aus dem mittelbadischen Oberkirch berichtete. Jonkheer van Tets, da ist sich der Obstproduzent jedenfalls sicher, könnte ernsthafte Konkurrenz bekommen.
Die Johannisbeerwelt suche schon seit Jahren nach einem Ersatz für Jonkheer van Tets, finde aber schlichtweg keinen. Dies betonte Paul Kimmig zu Beginn unseres Gesprächs Mitte Juni, also noch vor Beginn der diesjährigen Saison. Ob mit Marlena® die lange Suche beendet ist? „Diese Sorte wurde 2012 von meinem Cousin Hans Jörg Gmeiner als eine Mutation von Red Lake entdeckt. Da war ein halber Trieb, der nach oben hin schon grün wurde, obwohl sonst noch alles in absoluter Winterruhe war“, erzählte Kimmig. Der halbe grüne Trieb war der Anfang und zahlreiche Untersuchungen, die für die Vermehrungszulassung erforderlich sind, folgten. Seit fünf Jahren gibt es Marlena® bei Kimmig, der Gesellschafter bei der Freiburger Artevos GmbH ist. „Diese Sorte ist sehr bekömmlich und aromatisch und im Vergleich zu Red Lake zwei Wochen früher erntereif. Somit hat man schon frühzeitig qualitativ sehr hochwertige Johannisbeeren. Im Vergleich dazu ist Jonkheer van Tets einfach sehr sauer.“ Marlena® sei zudem ertragsbeständig, verrieselungsfest und liege sehr schön in der Schale. Kimmig: „Johannisbeeren sind ein Nischenprodukt. Aber ich bin dennoch überzeugt davon, dass Marlena® zum Johannisbeer-Verzehr anregen wird. Diese Sorte hat einfach nicht diesen sauren Geschmack, den viele andere Johannisbeeren haben. Wenn man einmal davon gegessen hat, will man noch mehr. Der Geschmack ist einfach erfrischend.“ dsch
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