Mehr als 2.000 ha Obst- und Weinbauflächen mit einer geschädigten Versicherungssumme von rund 24 Mio Euro sind laut einer Schätzung der Vereinigten Hagel betroffen.
Nachdem die außergewöhnlich warmen Temperaturen von bis zu 25 °C Ende März einen milderen Witterungsverlauf im Frühling 2021 möglich erschienen ließen, wurden die Erzeuger im Süden Deutschlands eiskalt überrascht. Denn der sogenannte „Arctic Outbreak“ bescherte dem Land mit den jüngsten Frostnächten einen Rückfall auf spätwinterliche Wetterverhältnisse. Die Messungen des Wetterstationsmessnetzes meteosol® der Vereinigten Hagel zeigten deutschlandweit Tiefsttemperaturen verbreitet zwischen 0 bis -4 °C, besonders in den südlichen Mittelgebirgstälern fiel das Thermometer teilweise auf unter -7 C°. Bereits jetzt seien schwere Schäden festzustellen. Ein Obstproduzent verzeichnet bei seinen Zwetschgen, die in Vollblüte stehen, 90 % bis 100 % Ausfall. Bei einem Apfelerzeuger sind rund 85 % der Blütenorgane der Sorte Topaz beschädigt. Eine finale Ertragsaussicht könne erst nach der Blüte gestellt werden, da das weitere Blühwetter entscheidet, ob sich die gesunden Blüten noch zu Früchten entwickeln, heißt es. Sehr geringe bis stark verminderte Erträge erwartet der Obstproduzent für die frostgeschädigten Süßkirschen- und Zwetschgenbestände, die in der Frostnacht vom 6. April einen Blüteschaden von bis zu 90 % erlitten. Betriebe, die nach dem erfolgreichen Start des Pilotprojektes zur Förderung der Frostversicherung in Baden-Württemberg 2020, diese im aktuellen Jahr erneut in Anspruch nehmen, können sich auf eine unbürokratische Schadenregulierung und eine zeitnahe Auszahlung der Entschädigungsleistungen verlassen, so die Vereinigte Hagel abschließend.