Rote Bete ist nicht nur eine Meisterin intensiver Farbgebung, die in der grauen Jahreszeit ein intensives Pink auf den Teller bringt, sondern setzt dort auch feine geschmackliche Akzente. Denn sie kann viel mehr, als sich sauer einlegen zu lassen – etwas was die meisten noch aus Omas Weckgläsern kennen, so Deutsches Obst und Gemüse.
Die purpurne Wunderknolle, auch bekannt als Rahne, Runkelrübe, Rande, Rotmöhre, Rone oder Salatrübe, hat eine angenehm erdige, leicht süß-säuerliche und dennoch herzhafte Note. Als typisches Wintergemüse, das mittlerweile aber das ganze Jahr über erhältlich ist, punkte sie mit einer gehörigen Ladung gesunder Power, die dabei hilft fit zu bleiben und die kleinen Tücken der anstehenden kühlen Monate zu überstehen. Dabei entpuppt sie sich als wahre „Wurzel des guten Geschmacks“, die ganz gleich ob roh, gekocht, eingelegt, als Saft oder sogar im Kuchen – gern zeigt, wie vielseitig sie ist. Und das gilt auch für ihre Schreibweise: Denn Rote Bete und Rote Beete ist beides korrekt. „Bete“ ist die altbewährte, traditionelle Form, während „Beete“ eine moderne Anpassung an die Aussprache ist.
Die Wurzeln ihres Ursprungs werden im Mittelmeerraum, genauer in Nordafrika, verortet. Von dort wanderte die Rote Bete dann im Gepäck der Römer auch in unsere Breitengrade ein. Heute wird sie in beinahe allen Ländern mit gemäßigtem Klima kultiviert, in Europa hauptsächlich in Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland. Seitdem hat die rote Knolle jedoch schon so einiges erlebt: Im 16. Jahrhundert erfreute sie sich großer Beliebtheit als Rote-Bete-Saft. Von den Viktorianern wurde sie dank des natürlichen roten Farbstoffes als Haarfärbemittel genutzt. Und in etlichen Kulturen wurden ihr gar Zauberkräfte zugerechnet: So sollten beispielsweise Mann und Frau sich ineinander verlieben, wenn sie von derselben Rübe essen. Eine Annahme, die sich möglicherweise auf die in der Roten Bete enthaltenen Substanzen Betain und Tryptophan gründet. Denn Betain gilt als entspannend für das Gemüt und Tryptophan, eine Aminosäure, die auch in Schokolade vorkommt, steht im Ruf ein allgemeines Gefühl des Wohlbefindens zu fördern.