Der Winter naht mit Siebenmeilenstiefeln. Auch in Supermärkten, Vorratsräumen und Kühlschränken kündigt er sich unaufhaltsam an. Wer frisch einkauft, bemerkt schon seit einiger Zeit, wie Kürbis, Möhren und Kohl anfangen, heimischen Tomaten, Paprika und Brokkoli den Platz im Regal streitig zu machen, so Deutsches Obst und Gemüse.

Runde Form, runder Geschmack und das Herbstgemüse überhaupt: Kürbisse sind, um gleich mit einem der größten Vorurteile aufzuräumen, Früchte. Denn genau wie Zucchini, Tomaten oder Gurken gehören sie zur Familie der Beerengewächse. Und ebenso wie diese, werden sie in der Küche meist herzhaft zubereitet und deshalb – fälschlicherweise – dem „Gemüse“ zugeordnet. Kürbisse gibt es in vielen Farben, Formen, Größen und Geschmacksrichtungen. Von orange und maronenartig über gelb und buttrig bis grün und muskatig, rund, birnenförmig oder bemützt. Manche schmecken beinahe süß, andere herzhaft – aber alle überzeugen in den verschiedensten Rezepten und zaubern herrliche Herbstfarben auf den Teller.

Ofengemüse

Ofengemüse

Image: BVEO/Deutschland – Mein Garten/arianebille10

Die Möhre, ein Bodenschatz mit vielen Namen: Gelbe Rübe, Rüebli, Mohrrübe, Wurzel oder Karotte sind nur einige davon. Allen gemein ist der aromatisch-kräftige Geschmack mit der leicht süßlichen Note, die die Möhre zu einem Allround-Talent in der Küche macht. Am bekanntesten sind die orangefarbenen Möhren, es gibt aber auch gelbe, weiße, rote und violette. Dabei können Verbraucher hierzulande auf unterschiedliche Sorten zurückgreifen. Von Mai bis in den Sommer gibt es die süßlichen, zarten Bundmöhren, die mit Blattwerk zu kaufen sind. Ab Spätsommer sind dann die sogenannten Waschmöhren erhältlich. Sie werden für den Verkauf gewaschen, das Blattgrün entfernt und sind dann bestens lagerfähig. Kein Wunder also, dass das Allround-Talent auf Platz 2 der Top-10-Gemüse in Deutschland liegt – gleich hinter den Tomaten.

Von vielen Kindern gefürchtet, von vielen Erwachsenen, vor allem den jüngeren, geliebt: Brokkoli oder auch Bröckel-, Winterblumen-, Sprossen- oder Spargelkohl. Die Namensvielfalt dieses Kohlgewächses ist fast so vielfältig wie das Gemüse selbst. Denn geschmacklich erinnert er weniger an einen klassischen Kohl als an grünen Spargel. Das gefällt vor allem den Unter-34-Jährigen, auf deren Konto gut ein Fünftel der Brokkoli-Käufe geht*. Sie haben dafür gesorgt, dass die zarten Röschen – eigentlich sind es Blütenstände, die sich noch nicht geöffnet haben – in den vergangenen Jahren eine steile Karriere gemacht haben.

Prall und rot sind sie im Gemüseregal kaum zu übersehen: Vollreife Tomaten aus deutschem Anbau sind besonders, lecker, aromatisch und fruchtig. Und das ist es, was für die Deutschen zählt. Denn ganz gleich ob Cherrytomate, Rispentomate, Strauchtomate, Cherry-Datteltomate, Kirschtomate, Flaschen- oder Fleischtomate – mit durchschnittlich 7,3 kg* Pro-Kopf-Verbrauch ist das leuchtend rote Nachtschattengewächs das erklärte Lieblingsgemüse der Deutschen. Ganz gleich ob frisch, gekocht, gegrillt, eingemacht oder als Ketchup, ob in Salaten, Pasta-Saucen oder auf Pizzen. Vor allem in der mediterranen Küche sind die roten Alleskönner längst nicht mehr wegzudenken.

 (*Quelle: AMI; Destatis)