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Welchen Beitrag leistet die Kreislaufwirtschaft zum Klimaschutz? Welche Aufgaben kann die Verpackungsindustrie diesbezüglich übernehmen? Was muss getan werden, um Rohstoffknappheit und Lieferengpässe einzuschränken? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Deutsche Verpackungskongress, veranstaltet vom Deutschen Verpackungsinstitut e.V. (dvi). Bereits zum Auftakt der zweitägigen Onlineveranstaltung wurde deutlich, dass bereits schon einiges unternommen wird, allerdings noch längst nicht genug.

Den Beitrag der Kreislaufwirtschaft für den Klimaschutz illustrierte Dr. Bettina Rechenberg vom Umweltbundesamt. Zudem zeigte sie Ansätze und Beiträge auf, die die Verpackungsindustrie in diesem Bereich leisten kann. „Ich sehe da mehrere Stellschrauben. Neben dem Klimaschutz sind zirkuläres Wirtschaften und Ressourcenschonung national, europäisch und global zentrale Handlungsfelder“, unterstrich Rechenberg. Die europäische Gemeinschaft habe hier auch eine Vorbildfunktion. „In der internationalen Zusammenarbeit machen wir durchaus die Erfahrung, dass sehr stark nach Europa geschaut und sich international auch daran orientiert wird.“
Die deutsche Abfall- und Kreislaufwirtschaft habe zwar schon seit geraumer Zeit Beachtliches geleistet bei der Etablierung von zirkulärem Wirtschaften – weitere Anstrengungen seien aber nötig. Der neue EU-Aktionsplan der Kreislaufwirtschaft habe den entsprechenden Weg vorgezeichnet und betont, dass der Anteil kreislauforientiert verwendeter Materialien in den kommenden zehn Jahren verdoppelt und zugleich der Verbrauch an Materialien deutlich gesenkt werden müsse. Bislang sei es nicht gelungen, den absoluten Verbrauch an Rohstoffen zu senken. Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) habe daher in seinem Gutachten 2020 vorgeschlagen, die Abfallhierarchie um zwei weitere produktbezogene Stufen zu ergänzen. Neben der Verringerung des Bedarfes an Rohstoffen für Produkte geht es darum, diese Produkte kreislaufwirtschaftsfähig zu gestalten. Zudem sollte Recycling nicht nur an der Menge, sondern auch an der Hochwertigkeit und Qualität des Recyclings bemessen werden.
Informatiker und Wirtschaftswissenschaftler Prof. Franz-Josef Radermacher sprach von „interessanten Entwicklungen“ in den Bereichen Plastik und Papier. In diesem Umfeld werde sehr viel biogenes Material zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt. Dort bestehe auch die Chance, CO2 abzufangen (Carbon Capture and Usage). Radermacher dazu: „Und dieses CO2, das man abfängt im Umfeld des Einsatzes von biologischem Material wie bspw. Holz oder Abfällen, ist ein besonders wertvolles CO2. Denn wenn man dieses CO2 mit Wasserstoff verbindet zu einem synthetischen Kraftstoff, mit dem man dann ein Auto fährt, bei dem CO2 zum Schluss als Folge der Verbrennung in die Atmosphäre geht, dann ist dieser Prozess klimaneutral, wenn das CO2, das man einsetzt, selber abgefangen wurde aus einem energetischen Prozess mit biogenem Material. Denn das biogene Material hatte schon das CO2 aus der Atmosphäre geholt. Jetzt würde es in der Verbrennung in die Atmosphäre zurückgehen. Man fängt es aber ab, es ist also nicht zurückgegangen. Und erst am Ende des Verbrennungsprozesses in den Fahrzeugen geht es wieder in die Atmosphäre und ist damit insgesamt plus minus null und offeriert eine große Chance für Klimaneutralität.“ Auch bei Plastik sei eine Menge möglich und es bestehe insbesondere die Chance, über klimaneutrales Methanol zu einer klimaneutralen Plastikproduktion zu kommen. dsch

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