Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach einer vorläufigen Schätzung mitteilt, liegt die zu erwartende Erntemenge von Erdbeeren im Freiland 2022 deutschlandweit bei rund 91.300 t. Das ist die niedrigste Erntemenge seit 1998, als 81.500 t Erdbeeren geerntet wurden. Damit liegt die diesjährige Erntemenge voraussichtlich 5 % unter der - gegenüber den vorangegangenen Jahren - schon sehr geringen Erdbeerernte 2021 von rund 96.000 t.
In den Jahren 2016 bis 2021 hatte die durchschnittliche Erntemenge 115.600 t betragen. Eine Ursache für diese Entwicklung ist die Reduzierung der Anbauflächen für Erdbeeren im Freiland auf bundesweit rund 9.700 ha. Dies ist der niedrigste Wert seit der Jahrtausendwende. Gegenüber 2021 ist das ein Flächenrückgang von 9 %. Ein weiterer Grund ist möglicherweise die sinkende Nachfrage nach Erdbeeren aus heimischer Erzeugung.
Regional wird die größte Erntemenge von Erdbeeren im Freiland mit 25.200 t in Niedersachsen erwartet, vor Nordrhein-Westfalen mit 18.100 t und Baden-Württemberg mit 16.700 t.
Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, wurden nach ersten vorläufigen Ergebnissen in
diesem Jahr im Freiland auf 90 ha Erdbeeren angebaut. Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich
die im Ertrag stehende Anbaufläche um knapp ein Drittel (-36 ha bzw. -29 %). Im Durchschnitt
der vergangenen sechs Jahre standen in Thüringen 129 ha Erdbeerfläche im Ertrag. Von den Betrieben wird eine Ertragsleistung von 6,9 t Erdbeeren je Hektar geschätzt. Die Ertragserwartung liegt somit um 10 % (-0,8 t je ha) unter dem ermittelten Ertrag des Vorjahres. Das langjährige Mittel der Jahre 2016 bis 2021 (8,5 t je ha) wird um 1,7 t je ha bzw. 19 % unterschritten. Die voraussichtliche Erntemenge wird nach dieser ersten Schätzung rund 621 t Erdbeeren betragen. Die diesjährige Erntemenge liegt somit um mehr als ein Drittel (-347 t bzw. -36 %) unter der Menge des vergangenen Jahres. Der langjährige Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2021 von 1.097 t wird um knapp die Hälfte (-476 t bzw. -43 %) unterschritten.
Die Spargelernte wird in diesem Jahr laut Destatis auf 113.100 t geschätzt und im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre voraussichtlich knapp 10 % geringer ausfallen. Gegenüber dem Vorjahr werden 5 % weniger Spargel erwartet. Die ertragsfähige Anbaufläche von Spargel im Freiland ist nach der ersten Schätzung gegenüber 2021 um knapp 4 % auf 21.400 ha zurückgegangen. Neben der Reduzierung der Anbauflächen ist auch beim Spargel möglicherweise die sinkende Nachfrage ursächlich für den Rückgang der erwarteten Erntemenge. Mit 26.100 t wurde der meiste Spargel in Niedersachsen gestochen, gefolgt von Bayern mit 21.100 t und Nordrhein-Westfalen mit 19.300 t.