Laut einem Bericht der Food Systems Economic Commission (FSEC), der am 29. Januar 2024 in Berlin vorgestellt wurde, entstehen nach Ansicht eines internationalen Zusammenschlusses von Ökonomen Kosten von mindestens fünf Billionen US-Dollar bis zehn Billionen US-Dollar pro Jahr, wenn das Ernährungssystem so bleibt, wie es derzeit ist.
Eine weltweite Transformation des Agrar- und Ernährungssystems habe somit enorme wirtschaftlichen Vorteile. Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) geht in einer aktuellen Meldung auf den genannten Bericht ein und zitiert daraus. Demnach umfasse diese Summe versteckte Kosten der Abfederung und Bewältigung von negativen sozialen, ökologischen und gesundheitlichen Folgen der weltweiten Lebensmittelproduktion. Solche wirken nach Ansicht der Forschenden wie eine Steuer auf heutige und künftige Generationen und „behindern den dringend notwendigen Übergang zu einer gesundheitsfördernden, integrativen und ökologisch nachhaltigen Zukunft“.
Dagegen seien die Kosten für die erforderliche weltweite Transformation vergleichsweise gering. Der Umbau der Systeme würde Kosten von 200 Mrd US-Dollar/Jahr bis 500 Mrd US-Dollar/Jahr benötigen, ein vergleichsweise überschaubarer Betrag.
Der Bericht stellt einen Weg für eine erfolgreiche Transformation vor. Dieser sei möglich, aber nicht leicht, vor allem, da es ungeheure Beharrungskräfte des alten Systems gäbe. Die Ökonomen liefern hierfür die bisher umfassendste Modellierung der Auswirkungen von zwei möglichen Zukunftsszenarien für das globale Ernährungssystem: den derzeitigen Pfad mit aktuellen Trends und den erfolgversprechenden Pfad der Transformation des Ernährungssystems.
Fünf strategische Grundsätze sind nach Ansicht der Autoren für die Umgestaltung des Lebensmittelsystems erforderlich. Dazu gehört u.a. die Verschiebung der Konsummuster hin zu gesunder Ernährung. Außerdem müssen finanzielle Anreize neu gesetzt werden, wie z.B. die Neuausrichtung der staatlichen Unterstützung für die Landwirtschaft. Aber auch die gezielte Verwendung der Einnahmen aus neuen Steuern zur Unterstützung der Transformation ist unumgänglich.
Die FSEC ist laut BZfE eine gemeinsame Initiative des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, der Food and Land Use Coalition und der EAT Foundation. BZfE