Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, wurde an die Spitze des europäischen Bauernverbandes Copa gewählt. Rund 90 % der Präsidenten der 60 Bauernverbände aus allen 28 EU-Mitgliedstaaten, so der DBV in einer Mitteilung, sprachen Rukwied in einer geheimen Wahl ihr Vertrauen aus. Er folgt dem Dänen Martin Merrild, der nicht mehr kandidierte.
„Das große Vertrauen, das mir meine europäischen Kollegen mit dieser Wahl entgegengebracht haben, ist zugleich Ehre und Verpflichtung“, betonte Rukwied. In seiner anstehenden zweijährigen Präsidentschaft gehe es darum, gemeinsam das Fundament Europas weiter auszubauen und die europäischen Landwirte zukunftssicher aufzustellen. Copa als starke Stimme der europäischen Landwirtschaft sei dafür unverzichtbar. Der neue Copa-Präsident wörtlich: „Als überzeugter Europäer will ich für eine starke europäische Agrarpolitik auch über 2020 hinaus kämpfen.“ Es gehe darum, so Rukwied, den europäischen Haushalt für die zukünftige Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) zu sichern und diese konsequent weiterzuentwickeln: „Nur eine starke GAP verschafft den ländlichen Räumen in Europa eine Perspektive und stellt sicher, dass Landwirte auch zukünftig hochwertige Lebensmittel erzeugen, die hohen EU-Standards erfüllen und die Herausforderungen bewältigen, die nicht zuletzt auch aus den wachsenden gesellschaftlichen Erwartungen resultieren.“
Weiteres zentrales Anliegen seiner Präsidentschaft sei die marktwirtschaftliche Ausrichtung der Agrarpolitik und insbesondere die Stärkung der Landwirte im Wettbewerb und innerhalb der Lebensmittelkette. Im Fokus stehe zudem die Verringerung überbordender Bürokratie. Vor allem sei es ihm ein Bedürfnis, wie Rukwied bekräftigte, die Kluft zwischen gesellschaftlichen Erwartungen an die Landwirtschaft und der ökonomischen Realität, in der die Landwirte wirtschaften, wieder zu schließen. „Unsere Landwirte wirtschaften nachhaltig und prüfen kontinuierlich, wo Verbesserungen möglich sind. Ich will daran mitwirken, dass unsere Bemühungen für mehr Nachhaltigkeit und einen verbesserten Verbraucherschutz zukünftig wieder anerkannt werden.“