Dieses Scheitern war aufgrund der Schwäche sowie des geringen Verständnisses des Landwirtschaftskommissars von der Realität der Landwirtschaft in Europa voraussehbar, erklären Copa Cogeca.
In einem Brief an die europäische Präsidentin Ursula Von der Leyen forderten Copa und Cogeca, dass „die Kommission ihre Rolle als ehrliche Vermittlerin wahrnimmt, um eine politische Einigung zwischen den Mitgesetzgebern zu erleichtern.“ Die europäischen Verhandlungsführer müssen sich schleunigst besinnen und ihre Verantwortung übernehmen, um einen Kompromiss zu erlangen, der sowohl die Wirtschafts als auch die Umweltleistung des Agrarsektors sichert.
'Die Gemeinsame Agrarpolitik ist entscheidend für die Unterstützung von Millionen von Landwirten, die unsere Ernährungssicherheit, unsere strategische Unabhängigkeit und die Nachhaltigkeit unserer europäischen Regionen gewährleisten. Sind wir uns wirklich dessen bewusst, was in Brüssel auf dem Spiel steht, insbesondere nach den Gefahren für die Nahrungsmittelversorgungskette, die wir während der Corona-Krise abwenden konnten? Die Resilienz, die wir wahren konnten, sollte nicht als gegeben angesehen werden.'
Die derzeitige GAP stelle hohe ökologische Anforderungen an die Landwirte und ihre
Genossenschaften. Die neue erweiterte Konditionalität, die vorgeschlagenen Öko-Regelungen und die Agrarumwelt und Klimamaßnahmen der zweiten Säule werden zu höheren und verstärkten Anstrengungen in der EU Landwirtschaft führen deutlich mehr als in allen anderen Ländern der Welt. Landwirte seien diejenigen, die auf den Feldern seien, und sie seien die ersten, die die Auswirkungen des Klimawandels und des Biodiversitätsverlusts zu spüren bekämen. Über Jahre hinweg haben sich Landwirte dazu verpflichtet, nachhaltiger zu werden und mehr für die Umwelt und gegen den Klimawandel zu machen. 'Wir verschreiben uns der GAP und ihrer guten Ergebnisse. Entgegen der Behauptungen einiger NGOs, die nie einen landwirtschaftlichen Betrieb betreten haben, handelt es sich hierbei nicht um Greenwashing, sondern um eine beträchtliche Herausforderung für kleine ebenso wie für große landwirtschaftliche Betriebe. Der Rat, die Mitglieder des Europäischen Parlaments und die Kommission sollten darauf vertrauen, dass die Landwirte zu zusätzlichen Anstrengungen bereit sind. Die wesentlichen Punkte für eine Einigung liegen auf dem Tisch. Wir zählen darauf, dass die Kommission eine politische Einigung zwischen den Mitgesetzgebern erleichtert. Wir zählen wirklich darauf, dass das Europäische Parlament und der Rat dem Paket nach nun jahrelangen Verhandlungen rasch zustimmen werden. Je früher wir eine Einigung erzielen, desto schneller können wir in der Praxis weitere konkrete Maßnahmen ergreifen.'