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Copa und Cogeca betonten bei einer vom europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses in Brüssel organisierten Konferenz die Bedeutung der ländlichen Entwicklungspolitik der EU sowie der Umsetzung der Erklärung von Cork 2.0 zur Sicherung eines besseren Lebens in ländlichen Gebieten.

In einer Stellungnahme dazu heißt es von Copa und Cogeca: Die Erklärung von Cork 2.0 legt dar, wie wichtig es ist, in ländliche Gebiete zu investieren und
Innovation zu fördern, um Umwelt, Wachstum und Arbeitsplätze des ländlichen Raums zu erhalten.
Anlässlich des Events sagte Chief Policy Advisor Paulo Gouveia: „Die ländliche
Entwicklungspolitik ist ein wichtiger Bestandteil der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und die Umsetzung dieser Erklärung von entscheidender Bedeutung für die Landwirtschaft. Die ländliche Entwicklungspolitik muss durch eine langfristige und kohärente EU-Gesetzgebung gestärkt werden, die ländliche Gebiete fördert, indem die dort benötigten Infrastrukturen und Dienstleistungen ausgebaut werden, was wiederum frischen Wind in die Gebiete bringen und junge Menschen anziehen wird.“
„Unsere Stellungnahme konzentriert sich auf drei zentrale Elemente – die 3S: sustainability, smart agriculture & forestry sector, simplification (Nachhaltigkeit, intelligente Land- & Forstwirtschaft, Vereinfachung). Eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und Artenvielfalt und sichert grünes Wachstum in ländlichen Gebieten. Dazu gehören ein aktives
Landmanagement, die effiziente Nutzung von Ressourcen, die Abmilderung des Klimawandels sowie die Anpassung an seine Folgen. Ein weiterer bedeutender Aspekt der Nachhaltigkeit sind Investitionsmaßnahmen, die uns dabei helfen, die allgemeine Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe zu verbessern. Diese müssen auch
weiterhin eines der Hauptinstrumente der ländlichen Entwicklungspolitik bleiben. Zudem ist es essenziell, Bedingungen zu schaffen, um jüngere Menschen und Neueinsteiger anzuziehen, sowie auch in Zukunft landwirtschaftliche Genossenschaften und Erzeugerorganisationen zu
unterstützen“, so Gouveia.
„Das zweite zentrale Element ist die intelligente Land- und Forstwirtschaft und ich möchte einige wichtige Punkte hervorheben. Zunächst die Bedeutung von Forschung und Innovation, aber auch von Beratungsdienstleistungen und Schulungen für unseren Sektor. Leitprinzip hierbei muss ein Bottom-Up- und Multi-Akteur-Ansatz sein. Landwirte dürfen nicht bloß als 'Endnutzer' von Forschungsergebnissen angesehen werden. Sie sind de facto die zentralen
Akteure am Beginn des Wissenszyklus. Dementsprechend muss sich Innovation an den Landwirten orientieren bzw. von ihnen ausgehen. Intelligente Land- und Forstwirtschaft bedeutet auch, Investitionen zu tätigen, um ländliche Gebiete und den Agrarsektor besser zu vernetzen – Infrastruktur, Breitband, Konnektivität und Kompatibilität“, fügte er hinzu.
„Das dritte Element ist Vereinfachung – Vereinfachung und Bürokratieabbau gehören zu den wichtigsten Themen, die im Rahmen der ländlichen Entwicklungspolitik angegangen werden müssen und direkte Auswirkungen auf die Landwirte haben. Eine Modernisierung der GAP inklusive der ländlichen Entwicklungspolitik – der 2. Säule der GAP – ist ohne eine einfachere
und anwendungsfreundlichere Gestaltung der Politiken und ihrer Umsetzung nicht möglich. Sowohl das Kontroll- als auch das Sanktionssystem stellen große Problembereiche dar, für welche im Rahmen der Vereinfachungsübung Lösungen gefunden werden müssen und welche direkte Auswirkungen auf die Landwirte haben. Wir sind des Weiteren überzeugt, dass es wichtig ist, Erfahrungen über die Umsetzung der ländlichen Entwicklungsmaßnahmen auszutauschen, Synergien zwischen Politikbereichen zu schaffen und zu erörtern, was in Zukunft verbessert und vereinfacht werden kann. Die
nationalen und EU-weiten ländlichen Netzwerke spielen eine grundlegende Rolle bei der Schaffung des richtigen Rahmens für einen derartigen Austausch“, betonte er.