„Der Aktionsplan 'Zero pollution' ist ein wichtiger Bestandteil des Green Deal. Wir unterstützen den Gesamtansatz des Aktionsplans, da wir der Meinung sind, dass die Verlangsamung wirtschaftlicher Aktivitäten zur Vermeidung von Umweltverschmutzung nicht der beste Weg ist, um diese zu verhindern und zu reduzieren. Tatsächlich ist es der europäischen Landwirtschaft gelungen, die Verschmutzung durch Ammoniak neben anderen Emissionen und Freisetzungen deutlich zu reduzieren, und zwar parallel zur Steigerung der Produktivität und der stetigen Entwicklung hin zu einer nachhaltigeren Nahrungsmittelproduktion“, so Copa-Cogeca.
Weiter heißt es: „Wir begrüßen das Ziel der Anwendung des integrierten Pflanzenschutzes (IPM) zur Vermeidung und Verringerung der Verschmutzung. Die Übernahme und Ausweitung von IPM-Instrumenten in Kombination mit dem Einsatz anderer realistischer Alternativen, wie z.B. neuer genomischer Techniken, könnte ein Weg nach vorne sein. Dennoch brauchen wir eine solide Forschung und Entwicklung, die von den zuständigen EU-Agenturen und dem Horizon Europe Programm unterstützt wird. Was den Schutz der Böden betrifft, so sollten wir das Wachstumspotenzial von Ackerland und Wäldern erhalten und die Aufgabe fruchtbarer Kulturböden vermeiden, die die Grundlage für die Ernährungssicherheit bilden, nachwachsende Rohstoffe liefern und für die Erhaltung der Artenvielfalt wichtig sind. Da die effektivsten Bodenschutzmaßnahmen lokal sind und von den pedoklimatischen Bedingungen abhängen, ist die Erfahrung auf dem Bauernhof und die Untersuchung des Bodens vor Ort entscheidend, um die am besten geeigneten Bewirtschaftungspraktiken zu finden. Wir betrachten die Einrichtung einer neuen Zero Pollution Stakeholder Plattform als eine positive Initiative. Die Verfügbarkeit und Nutzung dieser Instrumente ist der Schlüssel für eine nachhaltige landwirtschaftliche Produktion in der EU, während die europäische Landwirtschaft auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig bleibt. Wir begrüßen die Ziele zur Erforschung der industriellen Symbiose und der Politik zur Förderung der zirkulären Bioökonomie für KMU. Landwirtschaftliche Nebenprodukte und Reststoffe sowie landwirtschaftliche Anlagen bieten ein großes Potenzial für Synergien (z.B. kohlenstoffarme Bioenergieerzeugung, Nutzung von überschüssiger Wärme in Nahwärmeanlagen), das weiter ausgebaut werden kann. Auf der negativen Seite ist die Bekämpfung der Ammoniakverschmutzung innerhalb der Landwirtschaft durch die Ausweitung des Geltungsbereichs der Richtlinie über Industrieemissionen auf weitere landwirtschaftliche Sektoren für Copa-Cogeca nicht der richtige Weg, da dies eine doppelte Regulierung nach sich ziehen würde und den Ehrgeiz nicht steigert, sondern nur den Verwaltungsaufwand erhöht.'