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'Es ist Zeit für Europa', so beginnt das Programm der französischen EU-Ratspräsidentschaft mit Verweis auf Gesundheits- und Klimafragen. Dieser Hinweis trifft auch auf die Landwirtschaft zu, erklärt Christiane Lambert, Copa and FNSEA Präsidentin. „2021 war eines der aktivsten Jahre, das ich je für landwirtschaftliche Initiativen in Brüssel erlebt habe. Auch wenn die GAP mit dem Aufkommen des Green Deal die wichtigste europäische Politik bleibt, ist uns doch klar, dass die GAP nicht allein erheblichen Einfluss auf die Landwirtschaft hat.“

Für viele Initiativen wurden die Leitprinzipien 2021 skizziert, ab 2022 werden sie, teilweise unter französischer Ratspräsidentschaft, in Gesetzesvorschläge umgesetzt werden müssen. Die gleiche Beobachtung gelte für die Überprüfung der EU-Handelspolitik, mit dem möglichen Abschluss der Handelsabkommen zwischen der EU und Australien, der EU und Neuseeland und den Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Ratifizierung des EU-Mercosur-Abkommens, heißt es weiter. „Der europäische Gesetzgeber war zwar kreativ, was die Anforderungen an die Erzeuger angeht. Aber das Kapitel, das den Vorschlägen zur Gewährleistung eines fairen Wettbewerbs mit unseren internationalen Handelspartnern gewidmet ist, blieb oft sehr vage.“
In diesem Zusammenhang sei der von der französischen EU-Ratspräsidentschaft vorgelegte Fahrplan, der sich auf die Debatte über die Gewährleistung eines fairen Wettbewerbs im Rahmen der 'Stärkung der strategischen Autonomie der Union' konzentriert, für Copa Cogeca sehr relevant. Die Kommission hat argumentiert, dass dies gegen die WTO-Regeln verstoßen könnte, was die EU möglichen rechtlichen und wirtschaftlichen Vergeltungsmaßnahmen aussetzen würde. In diesem Zusammenhang wird Copa Cogeca den Bericht über die Durchführbarkeit der Anwendung der Standards auf alle Einfuhren in die EU, der von der Kommission bis Juni 2022 veröffentlicht werden soll, mit großer Aufmerksamkeit prüfen. Die Landwirte haben sich stets für einen fairen Wettbewerb ausgesprochen. Im Prinzip sollten Importe in die EU die hohen Anforderungen widerspiegeln, die die Landwirte in der EU erfüllen müssen. Copa Cogeca unterstützt den Handel innerhalb der EU und mit Drittländern, aber der Handel muss auf ausgewogenen, fairen und transparenten Regeln beruhen, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.

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