Bereits 2020 starteten die Bundesvereinigung Logistik (BVL) und GS1 Germany das Projekt „Digitaler Lieferschein“, um die meist manuellen und aufwendigen Prozesse endlich digital zu optimieren. Nach einem erfolgreichen „Proof of Concept“ in 2021 mit 20 namhaften Unternehmen aus Konsumgüterindustrie, Handel und Logistik gehen die Partner nun in die Realisierung, teilen die beiden Unternehmen mit.
Alle Teilnehmenden sollen in einer ersten Stufe über eine zentrale Cloud-Plattform Lieferscheine und später auch weitere Transportdokumente digital austauschen. Ziel sei es, die Plattform in enger Abstimmung mit Industrie, Handel und Logistik bis Ende 2022 aufzubauen und in Betrieb zu nehmen.
„Die Besonderheit der angestrebten Lösung ist ihre Neutralität und der Community-Ansatz, der die Interessen aller Prozessbeteiligten berücksichtigt“, so Dr. Martin Schwemmer, Geschäftsführer der BVL. Offene, standardisierte Schnittstellen ermöglichen Versendern, Empfängern und Logistikdienstleistern die diskriminierungsfreie technische Anbindung. Sie können dabei bereits bestehende Applikationsanbieter nutzen, wenn diese die entsprechenden Funktionalitäten in ihren Systemen ergänzen. So lassen sich digitale Transportdokumente über eine zentrale Instanz zwischen unterschiedlichen Supply Chain Partnern austauschen und nach einem standardisierten Verfahren mit Informationen anreichern. 'Dieser kollaborativ entwickelte Ansatz soll die aufwendige Zettelwirtschaft im Logistikalltag abschaffen und birgt so ein hohes Potenzial für schnellere, kostengünstigere Prozesse zu Gunsten aller Beteiligten', erklärt Thomas Fell, Lead GS1 Germany. Zusätzlich biete diese Lösung Möglichkeiten für eine Skalierung in weiteren Branchen, Märkten und Ländern sowie für weitere Anwendungen.