Foto: Bundesverband Fuhrparkmanagement e.V.

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Der Koalitionsvertrag zwischen SPD, Grünen und FDP bietet gute Ansätze für eine Mobilitätswende, findet der Bundesverband Fuhrparkmanagement e.V. (BVF). Um dem Klimawandel endgültig entgegenzuwirken, bedürfe es aber weiterer Maßnahmen. Der Fokus der zukünftigen Regierung liege stark auf der Elektromobilität, alternative Antriebsformen gerieten damit in den Hintergrund.

Deutschland soll sich als Leitmarkt für E-Mobilität mit mindestens 15 Mio Elektro-Pkw im Jahr 2030 etablieren. „Ein ambitioniertes Ziel auf dem Weg zur Klimawende – aber wichtig. Allerdings kann Elektromobilität auf lange Sicht nur funktionieren, wenn die entsprechende Ladeinfrastruktur gegeben ist. Und da sehen wir noch immer Probleme. In erster Linie muss der Tarifdschungel und die damit verbundene Monopolstellung der Stromanbieter bekämpft werden“, betont Axel Schäfer, Geschäftsführer des BVF.
Das Ziel im Koalitionsvertrag, bis 2030 eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte zu haben, sei zwar wichtig, um die Elektromobilität attraktiv zu halten, zu den Schwierigkeiten des Ladens zähle aber nicht nur die Anzahl an Ladesäulen. Die Anreize für E-Autos werden vor allem durch die Vielfalt an Tarifen und den teilweise fehlenden Wettbewerb gehemmt. Die Regierung setze auf Transparenz der Preise und wolle das Laden durch einen öffentlich einsehbaren Belegungsstatus vereinfachen. Dem Tarifdschungel wirke das aber noch nicht entgegen, heißt es weiter. „Wir haben in Deutschland mehrere hundert verschiedene Tarife, deren preisliche Spannweite sehr weit auseinandergeht. Um dem entgegenzuwirken, halten wir eine Preisdeckelung in einem ersten Schritt für sinnvoll. Anbieter nutzen staatliche Mittel in beachtlicher Höhe, verlangen auf der anderen Seite aber utopische Preise. Das kann nicht angehen“, so Schäfer.
Fördermittel überdenken
Ein großes Manko bestehe noch immer in der Förderung von PlugIn-Hybriden. Um den Hochlauf der Elektromobilität zu begünstigen, setzt die Koalition weiterhin auf Fördermaßnahmen. In diesem Zug soll die zum Jahresende auslaufende Innovationsprämie um ein Jahr verlängert werden. „PlugIn-Hybride sollten aus der Förderung rausfallen, da es bei der Mobilitätswende nicht um den Ausbau der Elektromobilität, sondern um die Reduzierung der CO2-Emissionen geht. PlugIn-Hybride leisten daran aber keinen großen Anteil“, kritisiert Schäfer. Generell sei es wünschenswert, wenn die Koalition den Fokus stärker auch auf andere alternative Möglichkeiten lege.