Nach drei Jahren Bauarbeiten eröffnete Kaufland Bulgarien kürzlich feierlich die umgestaltete historische Markthalle in der Hauptstadt des Balkanlandes, Sofia. Das Kulturdenkmal wurde 1911 errichtet und gilt als eines der Symbole der Metropole.

Bulgarien Kaufland

Image: R. Petrov

Nach mehreren Versuchen, die so genannte Zentrale Markthalle in Sofia zu neuem Leben zu erwecken, scheiterten bisher alle Akteure, vor allem an den hohen Mieten. Im Jahr 2021 legte Kaufland Bulgarien ein Projekt vor, das darauf abzielte, sowohl die historische Begegnungsstädte für Generationen von Sofioter zu neuem Leben zu erwecken als auch den Charme des Altbaus zu erhalten. Das Vorhaben war nicht unumstritten: vor allem Geschichtswissenschaftler und Architekten konnten sich nicht so richtig vorstellen, wie man ein Kulturdenkmal in der City mit einem modernen Discountermarkt erfolgreich kommerziell verbinden und dabei vor allem sein altes bekanntes Gesicht schützen kann. Vor dem Hintergrund der feierlichen Eröffnung des neue Kaufland-Objekts, umrahmt von geschichtsträchtigem Gemäuer, machen sich Bulgariens Obst- und Gemüseanbauer derweil Sorgen um den sicheren und vor allem regelkonformen Transport der eigenen Ernte vom Feld zum Handel. Bereits im November 2023 trat im Balkanland das sog. N-5 Regelwerk in Kraft, dem Zufolge auf Anordnung des Finanzministeriums der Transport von importiertem Obst und Gemüse stärker vom Finanzamt kontrolliert werden soll. Diesbezüglich muss jeweils eine entsprechende Nummer für den konkreten Transport vorab angefordert und es müssen dazugehörige Formulare ausgefüllt werden. So sollen die Finanzbehörden u.a. über die Art der Ware, Menge und Wert, sowie über Be- und Entlade-Ort und die genauen Verladezeiten informiert werden. Seit Anfang dieses Jahres wurde auch die einheimische bulgarische Obst- und Gemüseproduktion der N-5 Verordnung unterstellt. Die Branche erwies sich hierfür nun aber als nicht besonders gut vorbereitet, in erster Linie wohl deswegen, da in den Wintermonaten kaum Waren aus einheimischer Produktion an den Handel geliefert werden. Mit dem Start der Sommersaison kommen nun jedoch die Probleme zum Vorschein. Die Formulare erwiesen sich als ausgesprochen kompliziert, bei der Ausfüllung kommet es ständig zu Fehlern oder die Papiere werden zu spät eingereicht, wodurch sich die Transporte nicht selten verzögern.