Foto: johnnyb/pixelio

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Die anhaltende Dürre auf der iberischen Halbinsel beschäftigt nun auch die Europäische Union. Wie Agrarkommissar Janus Wojciechowski in KW 8 mitteilte, prüft die Behörde derzeit Unterstützungsmaßnahmen für die von der Dürre betroffenen Landwirtschaftsbetriebe in Spanien und Portugal. Hilfen könnten im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) oder auch z.B. über den EU-Solidaritätsfonds geleistet werden.

Zuvor hatten die Staatsregierungen von Spanien und Portugal von der EU-Kommission Maßnahmen zur Minderung der Dürreschäden in der heimischen Landwirtschaft gefordert. Vorgeschlagen wurden bspw. die Erhöhung der Vorauszahlungen der GAP-Beihilfen für das laufende Jahr, Ausnahmen bei der Anbaudiversifizierung und Zahlungen aus dem Fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums. Auf der iberischen Halbinsel hat es seit dem vorigen Herbst viel zu wenig Niederschlag gegeben. So sind bspw. in Spanien im Januar laut Zahlen der staatlichen Agentur für Meteorologie (AEMET) pro Quadratmeter durchschnittlich nur 16,4 l Niederschlag gefallen; das waren 46 l weniger als der Durchschnittswert für diesen Monat. So trocken wie 2022 sei zuletzt das Jahr 2005 gestartet. Dieses gehört zu den niederschlagsärmsten Jahren der spanischen Geschichte. Unter der aktuellen Trockenheit leidet derzeit der Süden der Halbinsel am stärksten. Regional gelten dort bereits Restriktionen für die Wassernutzung, und zwar auch für die Bewässerung von Ackerkulturen. Bauernvereinigungen sind wegen des Niederschlagsdefizits in Sorge um ihre Feldbestände. Getreide und Hülsenfrüchte bräuchten jetzt dringend Wasser, erklärte z.B. die Vereinigung der Bauern in Kastilien und León (UCCL). Wenn es bis Anfang März nicht regne, seien die Ernten in Gefahr. Nach Einschätzung des großen spanischen Bauernverbands COAG sind bislang vor allem der Trockenfeldbau, die extensive Viehwirtschaft und die Bienenhaltung von der Dürre betroffen. Angesichts des inzwischen niedrigen Füllstands der Stauseen und Wasserspeicher sei aber auch davon auszugehen, dass es künftig in ganz Spanien Restriktionen für die Bewässerung von Nutzflächen geben werde. AgE