Der Brite Prof. Jim Skea wird den Weltklimarat (IPCC) in den kommenden Jahren leiten. Er ist bei der 59. Sitzung des Rates in der kenianischen Hauptstadt Nairobi zum neuen Vorsitzenden gewählt worden.
Skea setzte sich letztlich bei einer Stichwahl gegen die Brasilianerin Dr. Thelma Krug mit 21 Stimmen Vorsprung durch. Der Professor für nachhaltige Energie am Imperial College in London löst damit den südkoreanischen Wissenschaftler Prof. Hoesung Lee ab, der den Posten seit 2015 innehatte. Skea will die Institution während seiner Amtszeit vor allem inklusiver und vielfältiger machen. Einsetzen will er sich darüber hinaus für die wissenschaftliche Integrität des Gremiums sowie die politische Relevanz der IPCC-Bewertungsberichte. Insgesamt hatte es vier Kandidaten für den Vorstandsvorsitz gegeben, daneben noch Prof. Debra C. Roberts aus Südafrika und den Belgier Prof. Jean-Pascal van Ypersele. Erstmals in der Geschichte des IPCC hatten auch Frauen für das Amt kandidiert. Auch der gesamte Vorstand wurde für die Dauer des nächsten Berichtserstellungszyklus neu gewählt. Nachdem alle 34 Vorstandsmitglieder feststehen, kann die Arbeit am nunmehr siebten Sachstandsbericht beginnen, der voraussichtlich in den kommenden fünf bis sieben Jahren abgeschlossen sein wird.
Klimawandel: Schutzmaßnahmen nicht ausreichend
Skea war bisher, sprich im sechsten Zyklus, Co-Vorsitzender der Arbeitsgruppe III, die sich mit der Eindämmung des Klimawandels beschäftigt. Bereits in der Phase davor war der 69-Jährige Vize in selbiger Arbeitsgruppe gewesen. Die Abkürzung IPCC steht für „Intergovernmental Panel on Climate Change“. Es ist eine 1988 gegründete Institution der Vereinten Nationen (UN) mit Sitz in Genf, die in regelmäßigen Abständen den wissenschaftlichen Kenntnisstand zum Klimawandel in Form eines Berichts für politische Entscheidungsträger bündelt. Mit dem zusammenfassenden Synthesebericht war im März 2023 der letzte Teil des sechsten Sachstandsberichts veröffentlicht worden; nachdem zuvor bereits die drei Teile der jeweiligen Arbeitsgruppen herausgegeben worden waren. Kernaussage war, dass das Tempo und der Umfang der aktuellen Klimaschutzmaßnahmen nicht ausreichen, um den Klimawandel zu bekämpfen. AgE