2024 wird mit dem geringsten Ertrag seit 1992 gerechnet. Die aktuelle Schätzung der Brandenburger Obstbaubetriebe geht von 110 t aus und liegt um 650 t unter der vergleichsweise durchschnittlichen Kirschenernte des Vorjahres.
Mehr als zwei Drittel der Betriebe erwarten sogar einen totalen Ernteausfall, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Der außerordentlich große Ernteausfall ist vor allem mit der kurzen, jedoch heftigen Frostphase zwischen dem 21. April und 25. April zu erklären. Temperaturen von bis zu –7 C° setzten den in Blüte stehenden Kirschenbäumen schwer zu. Diese Frostperiode habe teilweise über 90 % des Verlustes verursacht. Derzeit wird von einer Erntemenge von rund 29 t Süßkirschen und 81 t Sauerkirschen ausgegangen. Im Vergleich zum Ernteergebnis des Vorjahres entspricht dies bei den Süßkirschen einer Verringerung um rund 95 % sowie bei den Sauerkirschen um rund 63 %.
Ertragsmengen liegen weit unter dem 6-jährigen Mittel
Die Ertragserwartungen bei Süßkirschen belaufen sich auf rund 1,3 dt/ha. Damit wurde der historisch niedrigste Ertrag von 2017 mit 4,5 dt/ha unterschritten und liegt auch deutlich unter dem sechsjährigen Mittel von 21 dt/ha. Bei den Sauerkirschen wird mit einem Hektarertrag von rund 13,2 dt gerechnet. Nur 2010 gab es eine ähnlich schlechte Ernte mit 13,4 dt/ha. Dieser Ertrag entspricht nicht ganz einem Viertel des durchschnittlichen Ernteergebnisses der letzten sechs Jahre von 49 dt/ha.
Anbauflächen sinken nur leicht
Süßkirschen werden auf einer Fläche von rund 226 ha angebaut, wobei sich der Schwerpunkt im Landkreis Potsdam-Mittelmark befindet. Ertragsfähige Sauerkirschenbäume stehen auf 62 ha. Seit 2007 sinkt die Anbaufläche kontinuierlich. 2006 wurden die Süßkirschen auf einer Fläche von 750 ha geerntet. Ergänzend sei zudem darauf hinzuweisen, dass die Ernte durch den weiteren Witterungsverlauf noch beeinflusst werden könne und sich dann auf die endgültige Ertragsschätzung auswirke.