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„Das grüne Vorsitzland scheint ein Faible für Marathonsitzungen zu haben - an deren Ende dann leider nichts rauskommt. Als Bundesministerium sind wir nur Gast bei der Agrarministerkonferenz und geben Auskunft, wenn die Länder Nachfragen haben. Es ist bedauerlich, dass es dem grünen Vorsitz wie schon bei der Sitzung Anfang Februar erneut nicht gelungen ist, die Länder in der zentralen Frage der nationalen Umsetzung der neuen GAP zusammenzubringen. Eine weitere Chance, diesen Prozess konstruktiv mitzugestalten, wurde von den Ländern damit verpasst', erklärte Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner zur Sonder-Agrarministerkonferenz (AMK) der Länder zur nationalen Umsetzung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP).

'Es hilft ja nichts, auf Maximalforderungen zu beharren, so werden keine Gesetze gemacht, aussitzen hilft nichts, man muss auch den Mut zu Entscheidungen haben. Zumal es viel Bewegung und Einigung unter den unterschiedlichen Parteifarben gegeben hat, bis auf die Grünen. Der Appell des sächsischen Ministers Günther, unser Bundesministerium solle die Willensbildung der Agrarminister umfassend berücksichtigen, ist daher nicht frei von Humor: Das würde ich gerne, aber ihm ist es leider nicht gelungen, überhaupt einen einvernehmlichen Beschluss der Länderagrarminister zu erreichen. Vor allem auch, weil sich die Grünen in beiden Sondersitzungen einem Kompromiss verweigert haben und teilweise schon weitgehend konsentierte Punkte – wie den Schlüssel zur Verteilung der Mittel für die Entwicklung ländlicher Räume (ELER) – wieder in Frage gestellt haben. Von den Ministern aller anderen Parteien gab es in den gestrigen Verhandlungen ein konstruktives Entgegenkommen – insbesondere im Hinblick auf die stärkere Berücksichtigung von Umwelt- und Klimaaspekten in der GAP. Betont wurde zurecht, die Bedeutung der Landwirtschaft für die ländlichen Räume, die Ernährungs- und Existenzsicherung. Es hat sich angesichts des strikten Zeitplans, den die EU uns vorgegeben hat, gezeigt, dass es mehr als richtig war, dass wir mit einem klaren Vorschlag vorangegangen sind. Damit haben wir einen klugen Ausgleich zwischen den Länderinteressen gefunden. Dagegen wurde die Zwickmühle der Grünen noch einmal mehr als deutlich: Einerseits wollen sie die Anwälte der kleinen Landwirte sein, andererseits blockieren sie aber Umverteilungen hin zu Betrieben mit weniger Hektaren. Verständlich, wenn man als grüne Minister vor allem aus den neuen Bundesländern kommt. Aber dieses Dilemma sollten sie klar bekennen und ansprechen und nicht aufgrund von Wahlkampfzwecken verschweigen. Nur wer sich ehrlich macht, kann am Ende auch gute Kompromisse eingehen.“